2. Bundesliga 2012/2013 » 28. Spieltag » Liveticker: SC Paderborn 07 - 1. FC Union Berlin 1:1

Fazit:
Was für ein Finish in Ostwestfalen! Da rennen die Paderborner 92 Minuten lang vergeblich an, vergeben Großchancen am laufenden Band, kassieren zwischendurch auch noch ein äußerst unglückliches Gegentor und machen dann mit dem Schlusspfiff doch noch das viel umjubelte 1:1. Stinksauer sind dagegen die Gäste, die sich mit viel Glück und Kampf auf der Siegerstraße sahen und am Ende durch einen unberechtigten Eckball noch den Ausgleich schlucken müssen. Trotzdem: Nach fast 30 versiebten Schüssen der Paderborner ist selbst dieses Ergebnis noch schmeichelhaft für die Berliner. Denn diese begaben sich nur zweimal auf den Weg nach vorne. Damit kann Union weiterhin nicht in Paderborn gewinnen. Für den SCP geht es nächste Woche erneut zuhause an den Start, diesmal gegen Regensburg. Berlin empfängt Dresden zum Ost-Schlager.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:1 durch Christian Strohdiek
Verdient ist gar kein Ausdruck für diesen Treffer! Und wie sie letzte Woche in St. Pauli den Ausgleich bekommen haben, machen sie diesen nun selbst. Nach der Ecke steigt Strohdiek am höchsten und versenkt die Kugel im langen Eck. Keine Chance für Haas. So verdient dieses Tor ist, so unberechtigt war dieser Eckball. Denn eigentlich war Sağlık als letzter Mann am Ball. Danach ist sofort Schluss!

Die reguläre ist Spielzeit ist fast um und es sieht nicht so aus, als könnten die Hausherren noch den Ausgleich erzielen. Die Gästefans feiern derweil lautstark. Zwei Minuten gibt es als Nachspielzeit.

Letzter Wechsel des Spiels: Massimo Ornatelli kommt für Daniel Brückner. Der rechte Mittelfeldspieler kurbelte das Spiel seiner Paderborner immer wieder an und ist eigentlich der Mann des Spiels.

Jetzt wird Beton angerührt. Berlin spielt nun mit einer Fünferkette. Stürmer Terodde muss dafür vom Platz.

Stephan Schmidt reagiert sofort und bringt die Leihgabe vom 1. FC Nürnberg, Manuel Zeitz, für Deniz Naki. Kurz vor dem Wechsel schoss Brückner aus aussichtsreicher Position mal wieder knapp vorbei. Der Druck des SCP wird nun sicherlich nicht kleiner werden.

Das ist einfach zu umständlich! Brückner flankt von rechts hoch nach links in den Strafraum. Dort sind sich Hofmann, Naki und Sağlık nicht einig, wer schießen soll und so wird immer wieder quer gelegt. Den Schuss von Naki kann Haas schließlich parieren.

Schlecht gespielt von Terodde! Drei Berliner laufen bei einem Konter auf zwei Paderborner zu. Der Stürmer will Zoundi rechts bedienen, aber Bertels ist schnell genug zurück und kann gerade noch zur Ecke klären. Uwe Neuhaus regt sich da zurecht mächtig auf. Das war die dicke Chance zur Entscheidung.

18:5 Torschüsse zugunsten der Hausherren, Ergebnis 0:1. Die Gäste wissen wohl inzwischen selbst nicht mehr, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Paderborn kontrolliert alles, wirklich alles, vergibt aber schlicht und einfach viel zu viele Chancen.

Gelbe Karte für Patrick Kohlmann (1. FC Union Berlin)
Kohlmann legt Sağlık auf dem rechten Flügel. Berechtigte gelbe Karte. Es ist seine fünfte, womit er nächste Woche zuhause gegen Dresden fehlen wird.

Uwe Neuhaus wechselt defensiv, will seine Abwehrreihen stabilisieren. Für Christoph Menz muss der offensive Björn Jopek vom Feld.

Uwe Neuhaus muss bei jedem Paderborner Angriff ein Stoßgebet gen Himmel schicken. Fast jede Bemühung der Hausherren führt zu einer gefährlichen Aktion. Brückner findet nun Yılmaz über rechts, doch der kann die Kugel 15 Meter vor dem Tor nicht kontrollieren.

Du meine Güte! Wieder einmal eine Großchance für die Ostwestfalen. Sağlık wird im Strafraum flach von links bedient, legt am Elfmeterpunkt ab für den freistehenden Naki. Aus 15 Metern zieht dieser flach ab und verfehlt den linken Pfosten nur haarscharf. Haas wäre wohl geschlagen gewesen.

...die haarsträubende Chancenverwertung der Paderborner geht weiter! Die Ecke fliegt an den langen Pfosten, wo Yılmaz freistehend zum Schuss kommt, aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz trifft! Dicke Chance, welche aber wieder einmal nicht mit dem Tor belohnt wurde.

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Mit einer schmeichelhaften Gästeführung geht es in die Kabinen. Von Anfang an bestimmte Paderborn das Geschehen, ohne sich aber die ganz großen Chancen heraus zu spielen. Nach einer Großchance von Schönheim war es schließlich Nemec, der mit einer verunglückten Flanke das 0:1 erzielte (27.). Danach drückten die Hausherren vehement auf den Ausgleich, aber dieser sollte nicht fallen. Auch wenn die Berliner führen: Vor allem defensiv dürfte das Uwe Neuhaus wieder einmal nicht gefallen haben. Da durfte der SCP teilweise machen, was er wollte. Es bleibt also spannend. Bis gleich!

Eine Minute wird als Nachspielzeit angezeigt. Viel wird nicht mehr passieren.

In den letzten Minuten haben sich die Berliner defensiv besser arrangiert, können die Angriffsbemühungen des SCP früher abwehren. Das oberste Ziel der Gäste wird nun sein, diesen knappen Vorsprung auch in die Halbzeit zu retten.

Seit dem 0:1 spielen nur die Hausherren und der Ausgleich wäre auch ohne Zweifel verdient. Bislang scheitern die Ostwestfalen aber immer wieder am eigenen Unvermögen im Torabschluss. Und so feiern bislang nur die Gästefans.

Nächste Chance für die Hausherren! Das Führungstor bringt den Gästen nicht wirklich Sicherheit. Kapitän Mattuschka verliert die Kugel fahrlässig im eigenen Strafraum an Sağlık. Der kommt aus rechter Position zum Abschluss, aber der ist erneut zu unplatziert. Haas fängt sicher ab.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Adam Nemec
Eine verunglückte Flanke von Adam Nemec bringt den Gästen dann doch das Tor! Über links wird der bullige Stürmer nicht angegriffen, gibt hoch in die Mitte. Die Kugel rutscht ihm aber vom Schlappen, senkt sich über Kruse hinweg an den langen Innenpfosten und von dort ins Netz. Ein Traumtor, wenn auch ein eher unfreiwilliges.

Schönes Solo von Brückner! Auf rechts schnappt sich der Mann mit der Glatze den Ball und geht dann klasse durch Jopek und Kohlmann hindurch. Vom rechten Strafraumeck zieht er schließlich ab, aber Haas hat die Kugel im Nachfassen. Klasse gemacht.

Union Berlin ist sichtlich um Ruhe bemüht, aber nach vorne geht einfach nichts. Wieder einmal zeigt sich die Auswärtsmisere der Köpenicker. Während man zuhause immer wieder dreifach punktet, wartet man nun schon seit fünf Spielen in der Fremde auf einen Erfolg. Nur einen Punkt konnte man in dieser Zeit ergattern.

Da müssen die Hausherren mehr draus machen. Nach einer schlimmen Klärungsaktion von Schönheim kommt Vrančić rechts im Strafraum zum Abschluss, schießt aber viel zu überastet genau in die Arme von Haas. Ärgerlich aus Sicht der Hausherren.

Die Berliner schaffen es nun, das Spiel in den Bereich rund um die Mittellinie zu verlagern. Von Torgefahr kann da aber noch längst keine Rede sein. Am ansehnlichsten wird dies nun bei einem Freistoß der Gäste aus dem rechten Halbfeld dargestellt. Jopek schlägt die Kugel ins Nichts.

Naki zieht vom linken Flügel in die Mitte, wird dabei überhaupt nicht angegangen und darf schließlich aus 25 Metern flach abziehen. Haas hat den unplatzierten Schuss aber sicher. Trotzdem: So darf man nicht verteidigen aus Sicht der Berliner.

Der Ball rollt! Die Hausherren spielen in Blau-Schwarz, die Gäste in Rot-Weiß.

Beste Bedingungen herrschen in Paderborn vor. Bei fast schon frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein geht es hinaus ins etwa zur Hälfte gefüllte Stadion. Gleich geht's los!

Fünfmal spielte Union Berlin bislang in Paderborn. Gewinnen konnte man noch nie. Nur einmal holte man einen Punkt, alle anderen Spiel entschied der SCP für sich. Man kann also sagen, dass die Köpenicker durchaus eine Art Lieblingsgegner für die Ostwestfalen sind.

Uwe Neuhaus sieht seinerseits deutlich mehr Handlungsbedarf. Dazu bot das enttäuschende 0:3 beim FSV Frankfurt einfach zu viele Ansätze. Auf gleich vier Positionen kommt es deshalb zu Veränderungen. Im Tor kehrt Daniel Haas nach seiner Verletzung wieder zurück und verdrängt Jan Glinker damit auf die Bank. In der Abwehr stehen mit Marc Pfertzel und Roberto Punčec gleich zwei Neue auf dem Feld. Björn Kopplin und Christian Stuff müssen deshalb erst einmal zusehen. Im Mittelfeld darf Barış Özbek wieder ran, sodass auch Patrick Zoundi nichts anderes als die Reservistenrolle bleibt.

Im Hinspiel fügten die auswärtsstarken Paderborner den heimstarken Berlinern eine ihrer drei Niederlage vor deren eigenen Fans zu. 1:0 hieß am Ende aus Sicht der Truppe von Stephan Schmidt. Der Schütze des goldenen Tores hieß Deniz Naki, der auch heute wieder in der Startformation zu finden ist.

Union Berlin kratzte gar immer wieder mal am Anschluss zum Relegationsplatz, doch immer dann, wenn sich die große Chance bot, vergab man wichtige Auswärtsspiele. Die große Schwäche des Teams von Uwe Neuhaus. Während die Alte Försterei geradezu eine Festung ist, holte man auswärts erst zwei Siege.