2. Bundesliga 2015/2016 » 14. Spieltag » Liveticker: MSV Duisburg - SC Freiburg 1:1

Fazit:
Der MSV rettet unter dem neuen Trainer immerhin einen Punkt gegen den Aufstiegskandidaten! Freiburg dominierte die Partie recht deutlich mit 64:36% Ballbesitz, sorgte jedoch zu selten für ernsthafte Torgefahr. So konnten die Gastgeber gleich mit ihrer ersten Chance in der 42. Minute in Führung gehen, als der SCF gerade nicht so viel Druck ausübte. Auch nach der Pause blieben die Breisgauer spielbestimmend und waren technisch klar überlegen, die Torschussstatistik von 10:12 spricht jedoch Bände. Abrashi sorgte in der 62. Minute mit einem schönen Schlenzer für den überfälligen Ausgleich, mehr sprang für den Bundesligaabsteiger aber trotz später Überzahl nicht heraus. Mit elf Verwarnungen und einer Ampelkarte wurde zudem fast der Zweitligarekord in dieser Kategorie gebrochen, bis auf wenige Ausnahmen waren die Entscheidungen des Schiedsrichters nachvollziehbar.

Gelbe Karte für Mensur Mujdža (SC Freiburg)
Das ist dann vielleicht doch etwas zu viel! Mujdža will an Wolze vorbei und berührt seinen Gegenspieler im Lauf kurz an der Schulter. Der Duisburger macht keine Anstalten, ein Foul zu fordern, man könnte das Spiel auch weiterlaufen lassen. Stattdessen gibt es Gelb und Freistoß.

Gelbe Karte für Victor Obinna (MSV Duisburg)
Obinna hält die Ausführung eines gegnerischen Freistoßes auf, indem er sich vor den Ball stellt. Das ist zwar etwas kleinlich, aber wie schon bei den Gelben Karten zuvor ist auch diese Entscheidung des Schiedsrichters vertretbar.

Frantz hat bereits Feierabend, für ihn kommt mit Föhrenbach ein 19-Jähriger hinein.

Da kann man mehr draus machen! Grifo sieht Philipp und spielt den Flügelmann an der linken Strafraumkante frei. Die anschließende Hereingabe ist jedoch zu ungefährlich und landet in den Armen von Ratajczak.

Wolze rempelt Petersen im Sechzehner leicht um und es wird ein Strafstoß gefordert, der Schiedsrichter lässt jedoch zurecht weiterspielen.

Die Breisgauer sind zwar technisch das klar bessere Team und lassen die Kugel gut durch die eigenen Reihen zirkulieren. Dennoch deutet momentan wenig darauf hin, dass der Favorit hier das 1:2 erzielen könnte. Dafür machen die Gäste einfach zu wenig Druck.

Momentan neutralisieren sich die beiden Teams meist im Mittelfeld. Freiburg hat zwar weiterhin mehr Spielanteile, sorgt aber kaum für Torgefahr.

Nicht schlecht! Duisburg greift schnell über rechts an, wo Feltscher das Leder schließlich scharf hineinflankt. In der Mitte probiert es Onuegbu mit einem Flugkopfball, verfehlt den Ball jedoch.

Nun sind die Zebras natürlich wieder gefordert, allerdings gelingt dem MSV momentan nicht viel nach vorne. Nach einem Ballverlust fangen die Gastgeber sich sogar einen schnellen Konter, Petersen wird aber mit einer knappen Abseitsentscheidung zurückgepfiffen. Es sieht eher nach gleicher Höhe aus.

Die Gastgeber können den Gegner mal etwas wegdrängen und selber nach vorne spielen. Eine Torchance springt dabei jedoch nicht heraus, Obinna verstrickt sich in einen Zweikampf an der rechten Eckfahne und verliert schließlich das Leder.

Obinna ist bisher der auffälligste Duisburger! Der Weltenbummler schießt ca. 25 Meter vor dem Tor einfach aus der Drehung und Schwolow muss sein ganzes Können aufbieten, um den Linksschuss noch abzuwehren.

Die Gäste setzen sich vorne rechts fest, bekommen den Ball aber nicht in den Sechzehner. Schließlich holt Grifo an der Eckfahne eine Standardsituation heraus. Die anschließende Hereingabe bleibt allerdings folgenlos.

Die Breisgauer versuchen direkt wieder, die Spielkontrolle zu erlangen. Das klappt bisher auch ganz gut, Duisburg stellt hinten allerdings die Wege zu und wirkt defensiv relativ sicher.

Die Zebras machen das erstaunlich gut und lassen den Gegner gar nicht erst wieder ins Spiel kommen. Da müssen die Freiburger eigentlich mehr nach vorne machen.

Gelbe Karte für Dennis Grote (MSV Duisburg)
Grote grätscht Onuegbu auf der linken Abwehrseite von hinten um, da ist der Duisburger mit Gelb noch gut bedient.

Gelbe Karte für Kevin Wolze (MSV Duisburg)
Wolze wird von Grifo vor dem eigenen Sechzehner getunnelt und kann die Schmach natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Daher wird der Gegenspieler abgeräumt, die nächste Gelbe Karte verteilt und der SCF mit einer guten Freistoßposition beglückt.

Günter hat offenbar Adduktorenbeschwerden und geht bereits mit der medizinischen Abteilung vom Platz. Für ihn wird gleich Mujdža hineinkommen.

Grifo probiert es mal aus 18 Metern! Sein Schuss fliegt allerdings knapp am linken Pfosten vorbei.

Nach einem Trikotzupfer von Bröker bekommen die Gäste einen Freistoß von rechts auf Höhe der Mittellinie. Diesmal verliert der SCF die Kugel aber schnell wieder.

Klatsch! Direkt im Anschluss an die vorige Szene kommt Philipp vor dem Strafraum an den Ball, macht einen Schritt nach rechts und schlenzt das Leder aus ca. 17 Metern an den linken Pfosten!

Streichs Mannschaft lässt den Ball sehr gut laufen, technisch ist das bereits erstligareif. Noch fehlen den Gästen aber die zwingenden Torchancen.

Der MSV kommt gelegentlich zu Entlastungsangriffen, mehr als weit nach vorne geschlagene Befreiungsschläge springen dabei aber nicht heraus.

Gelbe Karte für Mike Frantz (SC Freiburg)
Frantz kommt im Duell mit Grote einen Schritt zu spät und bringt seinen Gegenspieler so zu Fall. Schiedsrichter Thorsten Schriever ahndet das mit einer Gelben Karte.

Guédé versucht es aus ca. 18 Metern halbrechter Position mit einem Flachschuss und Petersen geht nicht mehr hin, um den Ball gefährlich zu machen. Da Bohl die Kugel aber noch abfälscht, gibt es einen Eckball für die Freiburger.

Obinna fährt gegen Frantz den Ellbogen weit aus und müsste dafür mindestens die Gelbe Karte sehen. Es gibt aber nicht einmal Freistoß für die Gäste, der Referee pfeift erst nachträglich ab und führt die Partie schließlich per Schiedsrichterball fort.

Es geht los, jetzt kommen wir aus der Nummer nicht mehr heraus.

Es gibt noch eine kurzfristige Änderung bei den Hausherren: Bohl rückt für Bajić in die Startelf.

Christian Streich fehlen hingegen nur vier Spieler: Mats Møller Dæhli wurde erst vor Kurzem an der Patellasehne operiert, während Vegar Eggen Hedenstad einen Bänderriss erlitt. Youngster Lukas Kübler wiederum zog sich vor einem Monat eine Sehnenreizung im Knie zu, zudem wird Marc Torrejón nach wie vor von muskulären Problemen geplagt.

Dementsprechend hat der 13-malige bulgarische Nationalspieler einen guten Eindruck bei Fans und Verein hinterlassen, wie Vizepräsident Bernard Dietz verdeutlichte: "Ja, Ilie ist beliebt in Duisburg, sehr beliebt. Er hat es verdient, hier eine Chance zu bekommen. Die Erfahrung spricht für ihn."

Mit nur einem Punkt weniger als RB Leipzig ist die Marschroute bei den Gästen natürlich klar: Mit einem Auswärtssieg könnten die Breisgauer Druck auf den Aufstiegskonkurrenten ausüben und sich zumindest über Nacht wieder an die Tabellenspitze setzen. Ein Selbstläufer wird das laut Christian Streich allerdings nicht: "Wir müssen Geduld haben und kontrolliert spielen, damit wir uns Chancen erarbeiten. Und wir sollten gleichzeitig dem Gegner möglichst keine gestatten, es wird ein hartes Stück Arbeit."

Der SCF wiederum hatte in den ersten elf Ligaspielen nur eine Niederlage kassiert und war bereits seit acht Partien ungeschlagen, als es nach Hamburg zum FC St. Pauli ging. Das Gastspiel im Norden verloren die Breisgauer mit 0:1, anschließend kam das Team von Christian Streich gegen Eintracht Braunschweig nicht über ein 2:2 hinaus.

Sportdirektor Ivica Grlić wirkte sehr zufrieden und zuversichtlich hinsichtlich der Verpflichtung des 46-Jährigen: "Wir freuen uns, dass Ilja wieder zu uns zurückkehrt. Er kennt Duisburg und den MSV, und ich bin überzeugt, dass er in dieser Situation, aber auch mit der Perspektive für die neue Spielzeit der richtige Trainer und Typ für uns ist."

Das Tabellenschlusslicht empfängt den Zweiten - viel unterschiedlicher könnte die Ausgangslage bei den beiden Teams also kaum sein. Die Zebras kommen seit Wochen nicht von der Stelle, was vor Kurzem für einen Trainerwechsel sorgte. Die Breisgauer hingegen sind mitten im Aufstiegsrennen und gaben erst vor Kurzem die Tabellenführung an RB Leipzig her.