Champions League 2013/2014 » Gruppe G » Liveticker: Zenit St. Petersburg - Austria Wien 0:0

Manuel Ortlechner:
"Das war eine tolle Leistung der Mannschaft, die Rote Karte ist uns auch sicher entgegen gekommen. Wir haben danach das Spiel angenommen, und gut kontrolliert. Unsere Schwarze Woche haben wir ruhig analysiert, und gewusst, wir können es besser. Heute war das eine Topleistung, vielleicht wäre da sogar mehr möglich gewesen. Unter dem Strich geht das 0:0 aber in Ordnung."

Fazit
Die Austria schafft die Sensation und knöpft Zenit St. Petersburg einen Punkt ab - es ist der erste Punktegewinn einer österreichischen Mannschaft in der Champions League seit 4600 Tagen. Eine geschlossene Mannschaftsleistung, und ein tolles Defensivkonzept sichert den Wiener den ersten Punktegewinn in der Champions League. Damit verteidigt man vorerst Platz 3 und bleibt vor den Russen. Dabei war sogar der Sieg in Reichweite, die Statistik weist bei neun Torschüssen der Austria nur sieben Zenits aus. Dennoch muss man unter dem Strich mit dem Zähler zufrieden sein, nach zuletzt schwachen Leistungen war dies heute nicht zu erwarten. Für Zenit, die natürlich als Ziel das Überstehen der Gruppenphase ausgegeben hatten, wird die Luft nun langsam dünn.

Die letzte Minute läuft, Bjelica nimmt noch ein paar Sekunden von der Uhr. Danny geht in den Strafraum, doch den Stanglpass schnappt sich Heinz Lindner und dann ist Schluss!

Hulk legt ab, Viktor Fayzulin knallt die Kugel deutlich drüber.

Suttner aus der Distanz mit viel Effet, doch Juri Lodikin ist zur Stelle. Es geht hin und her, beide suchen jetzt die Entscheidung.

...Hulk tritt an, schießt jedoch genau in die Arme von Lindner. Durchschnaufen bei der Austria.

Es häufen sich die Möglichkeit der Austria! Nach einer weiteren schönen Flanke von Suttner taucht Hosiner ab, und setzt das Leder knapp neben den Kasten.

Suttner mit einem schönen Pass in den Strafraum, wo Okotie parat jedoch auch im Abseits steht. Bei der nächsten Suttner-Flanke ertönt wieder ein Pfiff - Stürmerfoul.

Es wird offensiver bei der Austria, Okotie kommt für Leovac! Šimkovič spielt einen Steilpass auf Hosiner, doch Anyukov klärt zur Ecke; die bringt nichts ein.

Zenit macht wieder Druck. Nach einem Foul von Murg gibt's Freistoß von der linken Seite, doch Arshavins Versuch landet neben dem Tor. Spalletti greift sich über seine Glatze - er ist überhaupt nicht zufrieden, drei Punkte waren fix eingeplant.

Wem passiert jetzt der entscheidende Fehler? Wem gelingt der Lucky Punch? 15 Minuten sind noch zu spielen, und es ist weiterhin alles möglich. Zur Information: die Russen haben in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren.

Gute Freistoßposition jetzt für Zenit...

Gelbe Karte für Tomáš Hubočan (Zenit St. Petersburg)

Gelbe Karte für Marin Leovac (Austria Wien)
Leovac mit einem taktischen Foul an Danny, nachdem eine ungenaue Flanke von Koch den Gegenangriff eingeleitet hatte.

Die Austria wird mutiger, setzt sich jetzt am gegnerischen Strafraum fest. Flanken von Mader und Suttner werden abgefangen, und der Konter läuft. Doch die Veilchen schalten ebenso schnell um, und können den Angriff rechtzeitig beenden.

Auf Seiten des einmaligen UEFA Cup-Siegers macht sich Andrey Arshavin bereit. Auch nicht schlecht, wenn man solche Optionen noch auf der Bank hat.

Ramsebner erwischt Danny, der daraufhin wutentbrannt auf den Innenverteidiger zustürmt - bei den Russen liegen die Nerven blank. Gelingt hier kein Sieg, kann man die Aufstiegsträume schon fast in den Wind schreiben.

Hollands Schuss wird leicht abgefälscht - dritter Eckball für die Gäste...

Glück für die Austria! Von der linken Seite schlägt Danny den Ball in den Strafraum, gleich drei Blaue rutschen vorbei, und dennoch kommt noch Anyukov ans Leder. Doch der Schuss des Außenverteidiger zieht am Tor vorbei.

Schön durch's Zentrum kombiniert, Šimkovič profitiert von einem Stellungsfehler Anyukovs, schlägt die Flanke aber direkt in die Arme von Lodikin. Royer ist mittlerweile wieder mit von der Partie, läuft jedoch nicht ganz rund.

Hosiner drückt den Ball über die Linie, doch zuvor hatte Aytekin nach einem Tormannfoul Royer an Goalie Lodikin bereits abgepfiffen. Hoffentlich ist da beiden nichts passiert, Royer hält sich zumindest den Oberschenkel und muss hinter dem Tor behandelt werden.

Mader mit dem vierten Torschuss, doch wie so oft wird's dabei nicht gefährlich; sehr offensiv wie die Wiener das in der zweiten Halbzeit anlegen. Man muss jedoch aufpassen, hier nicht in einen Konter zu laufen.

Die Austria beginnt gleich offensiv, logisch, man ist ja auch einen Mann mehr! Suttners Schuss geht allerdings am Tor vorbei - in der Statistik führen noch die Russen mit 11:10 Torschüssen.

Zwei Minuten werden nachgespielt - nützt die Austria jetzt noch vor der Pause die Unsortiertheit beim Gegner?

Rote Karte für Axel Witsel (Zenit St. Petersburg)
Und was ist jetzt los? Witsel geht mit dem gestreckten Bein voran in den Zweikampf mit Mader; ganz so schlimm sah das nicht aus, doch SR Aytekin zögert keine Sekunde und zückt sofort Rot. Harte Entscheidung.

Hosiner mit der Riesenchance! Fayzulin spielt im Aufbauspiel einen katastrophalen Fehlpass, direkt in die Füße von Hosiner, der daraufhin nur mehr Hubočan vor sich hat. Aus gut zwanzig Meter entscheidet er sich dann für den Schuss auf's lange Eck, der sogar noch die Stange touchiert.

Die Russen hätten sich die Partie hier sicherlich anders vorgestellt, doch die Austria hält einfach sehr gut dagegen. Luciano Spalletti hatte bereits vor dem Spiel gewarnt, "die Austria sei ein guter Gegner, und schon gegen Porto die bessere Mannschaft gewesen."

Aleksandr Kerzhakov mit einer Flanke von der rechten Seite, in der Mitte ist Ramsebner zur Stelle, köpfelt Richtung Eckfahne. Suttner sprintet nach und verhindert einen Corner - der Einsatz passt!

Kurz abgespielt für Smolnikov, doch ein Austrianer geht dazwischen, und spielt den Ball schnell weiter auf Hosiner; der ist allerdings auf sich allein gestellt, und verliert den Ball. Sekunden später geht es dann in die andere Richtung, Zwei gegen Zwei. Hulk in den Lauf von Aleksandr Kerzhakov, doch der schießt die Kugel links am Tor vorbei.

Hui, beinahe hätte es da gefährlich werden können. Smolnikov spielt von der linken Seite flach auf den Elferpunkt, doch Shatov lässt durch, im Glauben, dahinter stünde noch wer zur Stelle - da ist jedoch keiner!

Nach einer kurzen Verletzungspause - Witsel war mit Koch zusammengeknallt - geht es jetzt wieder weiter. Leovac holt den ersten Eckball für seine Farben heraus.

Und dann geht es bei der Austria mal über die linke Seite, Hosiner lässt sich nicht vom Ball trennen, und legt dann ab für Mader. Der Tiroler versucht es mit einem satten Schuss aus großer Distanz, doch Lodikin hält sicher.

Gelbe Karte für Daniel Royer (Austria Wien)
Jetzt gibt's auch auf Seiten der Austria erstmals Gelb! Der Flügelspieler sieht für ein Foul an Smolnikov von SR Aytekin nachträglich die Karte!

Marin Leovac kann Hulk nur per Foulspiel stoppen, Entfernung zum Tor allerdings gut 40 Meter.

Vor allem Royer findet rechts immer wieder Räume vor, und kann sich im Zusammenspiel mit Šimkovič dadurch auch oft in Strafraumnähe kombinieren. Diesmal führt ein Fehlpass allerdings zum Ballverlust. Über die linke Seite geht offensiv noch nicht viel.

Zuerst versucht's Danny aus der Distanz, doch der Versuch wird wieder abgeblockt, dann fällt ein Lochpass von Hulk zu steil aus. Die Austria steht hinten sehr sicher, und das trotz der Hereinnahme von Christian Ramsebner, der davor noch kein einziges Bewerbsspiel für die Violetten bestritten hatte.

Hulk an den Pfosten! Der Druck des aktuellen Tabellenführers wächst stetig. Hulk zieht von der rechten Seite in die Mitte, und lässt dann eine Rakete los; Lindner bekommt gerade noch die Fingerspitzen dran, und lenkt das Leder ans Aluminium. Glück jetzt für die Wiener.

Royer bekommt den Ball und hat viel Platz, jedoch keine Anspielstation; nur zögerlich läuft Koch mit, über Tomas Šimkovič kommt dann das Leder wieder zu Royer, der von rechts scharf in die Mitte spielt - kein Austrianer zur Stelle.

Die Russen spielen in diesen ersten Minuten unheimlich offensiv, und kommen mit so gut wie jedem Spieler in die gegnerische Hälfte. Vor allem über Hulk und Danny gehen bisher die meisten Offensivaktionen. Koch und Suttner haben sich aber noch nichts zu Schulden kommen lassen.

Tomas Šimkovič schnappt sich die Kugel, und versucht's direkt! Sein Schuss mit dem linken Schlappen geht aber dann doch ein Meter über das Tor. Dennoch, der erste Torschuss gehört den Veilchen.

Jetzt ist erstmals die Austria in Strafraumnähe, Royer wird am rechten Strafraumeck unsanft von den Beinen geholt - Igor Smolnikov sieht für dieses Foul zudem die erste Karte der Partie.

Die Russen nehmen erwartungsgemäß das Heft in die Hand, und kommen zu Beginn über die linke Seite; doch Koch kann zweimal vor Danny klären, und dann landet der Ball im Toraus - Abstoß für die Austria.

In dem Moment betreten die beiden Teams den Rasen. In der Arena, die auf einer kleinen Insel liegt, und nur über eine Brücke erreichbar ist, sind noch nicht alle Plätze besetzt.

Geleitet wird die Partie im 21.000 Zuseher fassenden Petrovskiy vom deutschen FIFA-Referee Deniz Aytekin. Der in Nürnberg geborene Betriebswirt pfeift heute erst sein 3. Champions League-Spiel, hat aber vor allem aufgrund 73. geleiteter Bundesliga-Spiele jede Menge Erfahrung aufzuweisen.

Während sich die Austria mühsam durch die Qualifikation quälte, hatte Zenit St. Petersburg mit seinen Gegnern überhaupt keine Mühe; der FC Nordsjaelland wurde mit einem Gesamtscore von 6:0 ausgeschalten, gegen Pacos de Ferreira machte man schon im Hinspiel mit einem 4:1 alles klar, und konnte auch vor eigenem Publikum mit 4:2 gewinnen.

Dementsprechend ist Trainer Nenad Bjelica zu einigen Umstellungen gezwungen: in der Innenverteidigung erhält überraschend Ramsebner den Vorzug vor Rotpuller, an der linken Außenbahn soll der eigentliche Außenverteidier Leovac zusammen mit Suttner die Kreise Hulks einengen. Marko Stanković wird im zentralen Mittelfeld von Tomas Šimkovič ersetzt. Auf der Bank finden sich heute, aufgrund der zusätzlichen Ausfälle von Grünwald, Dilaver und Gorgon, Spieler wie Murg und Spiridonović wieder.

Die Russen sind im Moment stark in Form, haben dennoch ihr Auftaktspiel in Madrid mit 1:3 verloren. Dementsprechend motiviert wird man in die Begegnung mit der Austria gehen - die Generalprobe am Wochenende ist auf jeden Fall gelungen: Spartak Moskau wurde mit 4:2 in die Schranken gewiesen. Überhaupt gewann Zenit die letzten fünf Ligaspiele, in den letzten drei wurden jeweils vier Tore erzielt. Auf Heinz Lindner wartet daher wohl einiges an Arbeit.

Eine so knappe Niederlage wäre, ob der völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen beinahe als Sensation zu bezeichnen. Der dreifache russische Meister hat einen fast zehnmal so wertvollen Kader wie die Wiener, der Marktwert des wertvollsten Spielers, Hulk, beträgt 45 Millionen. Für den brasilianischen Nationalspieler und Belgiens Witsel blätterte Zenit vergangenen Sommer über 70 Millionen hin. Zum Vergleich: Für Philipp Hosiner hat im Moment 2,5 Millionen Euro als Marktwert auszuweisen.