Wegen Musiala: Matthäus rät Bayern zu Müller-Kehrtwende

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus richtet kurz nach der womöglich schweren Verletzung von Nationalspieler Jamal Musiala den Blick auf die mögliche Kaderplanung beim FC Bayern. Geht es nach dem TV-Experten, sollten die Münchner über eine Kehrtwende bei Thomas Müller nachdenken.
Der FC Bayern München hat nicht nur sein Viertelfinale der Klub-WM gegen PSG (0:2) verloren, der deutsche Rekordmeister bangt zugleich um einen seiner wichtigsten Spieler: Jamal Musiala. Der DFB-Superstar fällt womöglich lange mit einer Knöchelverletzung aus, zugezogen in einem Zweikampf mit Paris-Schlussmann Gianluigi Donnarumma kurz vor der Halbzeit.
Spieler und Verantwortliche des FC Bayern mussten sich nach der Partie erst einmal sammeln, nach Abpfiff ging es zunächst geschlossen in die Kabine. Wie schwer es den linken Knöchel von Jamal Musiala getroffen hat und wie lange der 22-Jährige ausfällt, müssen nun die medizinischen Untersuchungen zeigen. Die TV-Aufnahmen ließen jedoch eine lange Pause erahnen.
"Die Verletzung von Jamal Musiala hat mich total schockiert, gerade nachdem er sich nun in die Startelf zurückgekämpft hatte. Ich wünsche ihm nur das Beste", richtete Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bei "Bild" sogleich Genesungswünsche an den Münchner Offensivmann.
Matthäus rät FC Bayern zu Müller-Wende
Zugleich blickte der TV-Experte bereits nach vorne und beschäftigte sich mit der Frage, wie der FC Bayern nun personell auf den Verletzungsschock um Jamal Musiala reagieren sollte. Die mögliche Lösung laut dem 64-Jährigen: ein Verbleib von Thomas Müller, der am Samstagabend sein letztes Spiel im Trikot des FC Bayern absolviert hat.

"Der FC Bayern sollte sich in dieser Situation überlegen, ob Thomas Müller nicht noch einen Vertrag über ein halbes Jahr bekommen sollte. Die Saison in den USA startet dann ja erst und in der Zwischenzeit könnte er dem FC Bayern eine große Hilfe sein", so Matthäus' Gedankenspiel: "Ähnlich wurde es ja auch von Bayern mit mir bei meinem Wechsel zu den New York Metro Stars gemacht."
Matthäus war am Samstagabend nicht der einzige, der ein solches Szenario im Kopf hatte. Müller selbst wurde nach Abpfiff bei "DAZN" gefragt, ob ein Verbleib durch einen möglicherweise langen Ausfall von Musiala ein Thema werden könnte. Doch der 35-Jährige rollte nur mit den Augen.
Müller rollt mit den Augen: "Fühlt sich für mich unangenehm an"
"Ich verstehe, dass du die Frage stellst, deswegen sage ich nicht, dass sie geschmacklos ist", sagte die scheidende Münchner Klub-Ikone nach ihrem 756. und letzten Pflichtspiel für den FC Bayern. Zugleich stellte er klar: "Es fühlt sich für mich unangenehm an."
Müllers fußballerische Zukunft ist nach dem Aus im Viertelfinale weiter offen, zuletzt schien ein Wechsel in die US-amerikanische MLS ein wahrscheinliches Szenario.
Seinen Abschied von den Bayern 17 Jahre nach seinem Profidebüt müsse er "erstmal sacken lassen" und verarbeiten. "Wir waren so fokussiert auf das Weiterkommen", sagte er, "jetzt fährst du zum Hotel zurück und musst die Koffer packen."