Wechselsignal? BVB-Millionenmann fremdelt mit Deutschland

Verteidiger Yan Couto von Borussia Dortmund hat in einem Interview mit einem brasilianischen TV-Sender mit Aussagen über Deutschland aufhorchen lassen, die auch als Wechselsignal des 23-Jährigen gedeutet werden können, für den der Bundesligist jüngst erst eine Millionensumme berappen musste.
Als Yan Couto im letzten Sommer mit großem Tamtam auf Leihbasis mit Kaufoption von Manchester City zu Borussia Dortmund wechselte, waren die Hoffnungen groß, dass der Brasilianer eine neue Ära auf der rechten Abwehrseite einläuten könnte. Doch ein Jahr später lässt sich festhalten: Couto stand nur zehn Mal in der Startelf, tat sich insgesamt recht schwer.
Das lag möglicherweise aber auch daran, dass der brasilianische Nationalspieler, der laut verschiedenen Medienberichten mindestens 20 Millionen Euro kostete plus einer Leihgebühr von vier Millionen Euro, mit der Kultur und dem Umgang in Deutschland fremdelte.
In einem Interview mit einem TV-Sender aus seiner Heimat, das Couto während der zurückliegenden Klub-WM führte, und aus dem "Bild" zitiert, erinnerte der 23-Jährige an seine Leihe zum FC Girona: "Ich habe vier Jahre in Spanien gespielt. Ich habe mich an die Sprache und die Menschen gewöhnt. Ich habe nicht erwartet, dass der Wechsel nach Deutschland so anders sein würde!"
Gleich mehrere Punkte hätten sich von den Erfahrungen in Brasilien oder eben auf der iberischen Halbinsel unterschieden.
Couto: "Deshalb gehen viele Brasilianer nicht nach Deutschland"
"Sowohl in persönlicher Hinsicht als auch im Umgang mit der Kälte und den Menschen, die sich mehr abschotten. Es ist nicht einfach, es macht einen großen Unterschied", gab er Anpassungsprobleme zu.
An Spanien habe er sich sehr gewöhnt, dort, wo auch seine Mutter beheimatet ist. "Ich komme nach Deutschland und lebe allein", berichtete er.
Das alles sei "nicht einfach". Couto weiter: "Deshalb gehen viele Brasilianer nicht mehr nach Deutschland. Es ist eine Herausforderung für mich. Ich muss damit umgehen", ließ er aufhorchen.
Während sich aus diesen Worten zwischen den Zeilen eine Unzufriedenheit und möglicherweise auch ein Wechselsignal ablesen ließ, hörte sich Couto in einem Interview mit "flashscore.com" nach fünf Einsätzen bei der Klub-WM (zwei von Beginn an) positiver an. Dennoch ließ er seine Zukunft beim BVB offen.
"Dieses Turnier hat mir diese Chance gegeben, ich habe in jedem Spiel gespielt, und ich denke, es war eine gute Erfahrung, ein guter Wettbewerb", freute sich der Abwehrspieler, setzte aber hinzu: "Ich möchte diesen Schwung beibehalten und weiterhin Spielminuten bekommen. Ich muss noch mit dem Verein sprechen und wir werden sehen, was nächste Saison passiert."