10.11.2015 08:00 Uhr

ÖFB-Team ab in den Süden

Das Nationalteam beim Training unter Sonnenschein in Spanien
Das Nationalteam beim Training unter Sonnenschein in Spanien

Real Club de Golf Campoamor in Orihuela. Provinz Alicante, Spanien. Bis Sonntag Quartier für das österreichische Nationalteam, welches der Devise "ab in den Süden" gefolgt ist. Diesmal mit vier Neulingen an Bord: Andreas Lukse, Robert Gucher, Florian Kainz und Karim Onisiwo. Für ÖFB-Teamchef Marcel Koller die ideale Gelegenheit um das Quartett "unter die Lupe zu nehmen."

Am Montagabend landete der rot-weiß-rote Reisetross in Alicante und begab sich anschließend nach kurzer Busfahrt in das Teamhotel. Angenehme Temperaturen und Sonnenschein noch im November, das Meer in unmittelbarer Nähe sowie beste Trainingsbedingungen: Was schon vor zwei Jahren passte, soll auch diesmal einen positiven Abschluss des Länderspieljahres 2015 bringen.

Am 17. November (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) erfolgt im Ernst Happel-Stadion gegen die Schweiz der Schlusspunkt unter eine Saison der Superlative.

Die drei besten Teams Europas auf einem Fleck

Was haben der Europameister sowie die beiden besten Teams der EM-Qualifikation gemeinsam? Sie befinden sich Ende dieser Woche in unmittelbarer Nähe. Spanien und England (nur die "Three Lions" waren mit zehn Siegen in zehn Spielen noch besser als das ÖFB-Team) treffen am Freitag in Alicante aufeinander, Österreich absolviert da seine sechste Trainingseinheit in der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen die Heimat von Teamchef Koller.

Es wäre nicht der Erfolgscoach aus der Eidgenossenschaft, wenn er nicht noch vor dem Abflug erklärt hätte: "Es ist keine Zeit für Experimente. Wir wollen auch gegen die Schweiz gewinnen und das Optimum herausholen."

Fest steht, dass Ramazan Özcan in Abwesenheit des verletzten Robert Almer die Nummer eins sein wird. Der Ingolstadt-Keeper, der zuletzt in Mönchengladbach beim torlosen Remis mit einer unglaublichen Parade in der Schlussphase geglänzt hatte, wollte aber festgehalten wissen: "Es hat leider einen negativen Touch, wenn sich ein Kollege verletzt. Aber es bedeutet, dass ich ein Länderspiel mehr bekomme und möchte es auch genießen."

Da mit Martin Harnik und Zlatko Junuzović zwei weitere Spieler aus der Stammbesetzung wegen Blessuren absagen mussten, wird es weitere erzwungene Änderungen geben. Für die Verhältnisse von Marcel Koller, der seine eingespielte Mannschaft gerne unverändert lässt, ohnehin schon ein gewaltiger Umbau. Nur sollte man es in seiner Gegenwart eben besser nicht "Experimente" nennen.

"Spieler integrieren, ihre Stärken und Menschlichkeit kennenlernen"

Der Teamchef selbst formulierte es so: "Wir haben den einen oder anderen Neuen mit dabei. Jetzt gilt es die Spieler zu integrieren und ihre Stärken und Menschlichkeit kennenzulernen. Auf den Platz sieht man dann eben mehr Details und es ist eine gute Gelegenheit den Pott an Teamspielern zu vergrößern."

Daneben zählt für Koller aber natürlich auch "sich im taktischen Bereich auf das Schweiz-Spiel vorzubereiten. Wir möchten das Länderspieljahr ungeschlagen und wenn möglich mit einem Sieg beenden. Doch das Spiel wird sehr ausgeglichen sein. Auch wenn die Schweiz jetzt nicht gerade durch die Qualifikation 'gerauscht' ist, haben sie am Ende souverän die EM erreicht."

Der ÖFB-Cheftrainer hat jedenfalls ein klares Ziel: "Meine Mannschaft hat ja schon bewiesen, dass sie auch Ausfälle verkraften kann. Wir werden uns bestmöglich vorbereiten und versuchen dann eben noch einmal das Optimum herauszuholen."

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Orihuela