18.12.2018 11:05 Uhr

Paukenschlag! ManUnited trennt sich von José Mourinho

José Mourinho ist nicht mehr länger bei Manchester United im Amt
José Mourinho ist nicht mehr länger bei Manchester United im Amt

Lange hat es gebrodelt, nun gehen Klub und Teammanager getrennte Wege: Manchester United hat José Mourinho entlassen! Dies teilte der englische Fußball-Rekordmeister am Dienstag mit.

Die Trennung war den "Red Devils" gerade mal 65 Worte auf sieben dürren Zeilen wert. "Manchester United gibt bekannt, dass Manager José Mourinho den Klub mit sofortiger Wirkung verlassen hat". Der Klub dankte dem 55-Jährigen außerdem "für seine Arbeit" und wünschte ihm "viel Glück für die Zukunft".

Ein Interimscoach werde in Kürze ernannt, teilte United weiter mit. Dieser soll die Geschicke bis zum Saisonende leiten. In dieser Zeit arbeite der Champions-League-Achtelfinalist daran, einen neuen Teammanager zu verpflichten. 

United belegt nach dem 17. Spieltag der Premier League mit 19 Punkten Rückstand auf den von Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool nur den sechsten Platz. Das Prestigeduell am vergangenen Spieltag gegen die Reds verlor Manchester mit 1:3.

Mourinho wechselte im Sommer 2016 zu den "Red Devils". Mit dem Spitzenklub gewann er in seiner Amtszeit die Europa League und den englischen Ligapokal. In seiner zweiten Saison holte er die Vizemeisterschaft und erreichte das Finale des FA Cups.

Millionen-Abfindung für Mourinho

In der laufenden Saison stand José Mourinho unterdessen schon früh in der Kritik. Nach Investitionen von über 80 Millionen Euro im Sommer (insgesamt über 400 Mio. Euro in seiner Amtszeit) hatte er zu Saisonbeginn den zweitteuersten Kader der Liga zur Verfügung. Ärger über unzufriedene Spieler sowie die meist defensive Ausrichtung des Teams sorgten schließlich im Umfeld für großen Unmut. 

Laut dem "Daily Record" freut sich der Portugiese nach seiner Entlassung nun jedoch über eine satte Abfindung. Demnach stehen Mourinho vertragsbedingt umgerechnet 26,7 Millionen Euro zu. Sein eigentlicher Vertrag lief in Manchester noch bis 2020.

Zidane, Pochettino, Carrick: Die Kandidaten

Auf der Suche nach einem potenziellen Nachfolger fällt in den englischen Medien unterdessen immer wieder der Name Zinédine Zidane. Der Franzose, mit Real Madrid dreimal in Folge Champions-League-Sieger, hat sich seit seinem Abschied aus Spanien noch keinem neuen Klub angeschlossen.

Da United allerdings bekannt gab, bis Saisonende eine Interimslösung installieren zu wollen, fällt auf der Insel nun ein anderer Name: Mauricio Pochettino, der argentinische Coach von Tottenham Hotspur.

"Er ist der ideale Kandidat", sagte Klublegende Gary Neville bei "Sky": "Sie brauchen jemanden, der für die drei Prinzipien des Klubs steht: Förderung der Jugend, unterhaltsamer Fußball und Siege." Diese Leitlinien hatte Mourinho nicht erfüllt. "Er tut mir leid, er ist ein sehr guter Freund", sagte Pochettino am Dienstagnachmittag über den Geschassten. Dass er nun bei United gehandelt werde, sei "typisch Fußball und nicht meine Angelegenheit".

Das Vormittagstraining leitete Michael Carrick, der seine Karriere im März nach zwölf Jahren bei United beendet hatte. Der 37-Jährige soll über die Feiertage einspringen - wer danach übernimmt, wird bald verkündet. Heiß gehandelt wird der frühere United-Profi und ehemalige französische Nationaltrainer Laurent Blanc.