Trainer-Diskussion beim BVB? Kehl spricht Klartext

Laut Sebastian Kehl sitzt Trainer Lucien Favre bei Borussia Dortmund trotz des holprigen Saisonstarts fest im Sattel.
Intern stehe die Zukunft des Schweizers nicht zur Debatte, ohnehin finde er die Diskussion um Favre "nicht gerechtfertigt" und "lächerlich", sagte der Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB am Dienstag am Dortmunder Flughafen vor der Abreise zum Champions-League-Spiel bei Slavia Prag.
"Es ist der sechste Spieltag, es sind drei Punkte bis zur Tabellenspitze. Wir haben einiges zu tun, darauf sollten wir uns konzentrieren", forderte Kehl.
Favre war nach drei sieglosen Pflichtspielen in Folge zuletzt in die Kritik geraten. Medienberichten zufolge gibt es auch intern inzwischen massive Zweifel am Schweizer Coach.
"Natürlich wissen wir, dass wir im Moment nicht unseren besten Fußball spielen und mit der Tabellensituation aktuell nicht einverstanden sind. Damit müssen wir jetzt alle umgehen", sagte Kehl. "Wir haben ein ambitioniertes Ziel am Anfang der Saison ausgegeben, deswegen ist es auch normal, das Kritik aufkommt. Da verlangen wir mehr von uns."
Stimmung beim BVB "natürlich nicht gut"
Der frühere BVB-Kapitän erklärte, nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Werder Bremen am Wochenende sei die Stimmung in der Mannschaft "natürlich nicht gut. Aber das kennen wir, mit so einer Situation sind wir häufig konfrontiert."
Kehl ergänzte: "Ich finde Reibung an einem gewissen Moment auch gar nicht schlimm und jetzt sind die Sinne geschärft, wir wissen, dass im Moment viel auf uns einprasselt. Aber das muss man lernen, wenn man Spieler von Borussia Dortmund ist. Deswegen ist es ja auch eine schöne Situation. Weil es ein Privileg ist, mit diesen Ambitionen umzugehen."
Die Partie in Prag sei eine Möglichkeit, "wieder Selbstvertrauen zu tanken und an unserer Performance zu arbeiten. Und auch wieder eine andere Stimmung in die Mannschaft zu bekommen." Der BVB müsse "mehr tun" als zuletzt und seine Torchancen besser nutzen, so Kehl.