08.10.2019 07:35 Uhr

Salihamidzic enthüllt neues Scouting-System des FC Bayern

Hasan Salihamidzic ist hauptverantwortlich für die Scouting-Revolution des FC Bayern
Hasan Salihamidzic ist hauptverantwortlich für die Scouting-Revolution des FC Bayern

Anstatt wie andere Topklubs millionenschwere Transfers zu tätigen, setzt man beim FC Bayern auf ein neues Scouting-System, das vielversprechende Talente aus der ganzen Welt nach München spülen soll. Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat nun Aufschluss über die neue Strategie des Rekordmeisters gegeben.

"Alle Lizenzscouts scouten international, also weltweit. Es gibt Live- und Video-Sichtungen, Analyse- und Sichtungssitzungen", erklärte Salihamidzic der "Bild" und ergänzte: "Nahezu alle europäische Ligen, alle U-Turniere sowie die Youth League werden begleitet."

Das neue Ranking-System der Bayern besteht grundsätzlich aus zwei Säulen: der aktuellen Leistungsfähigkeit und der Perspektiv-Einschätzung. Hinzu kommt laut Salihamidzic "eine Art des sozialen Scoutings. Man braucht ein gutes Netzwerk, um zu erfahren, wie sich ein Spieler in der Kabine verhält, was er für ein familiäres Umfeld hat, wie professionell er seinem Beruf nachgeht", so der Sportdirektor.

Laut dem Boulevardblatt umfasst das neue Scouting-Team 30 bis 35 Mitarbeiter. Das Budget dafür bleibt allerdings geheim. Der Anspruch an die Späher ist in München sehr hoch. Salihamidzic fordert "Fußballsachverstand, Analyse-Fähigkeit, Leidenschaft und hohe Belastbarkeit" von den Scouts.

Salihamidzic präsentiert Rummenigge und Hoeneß Zukunfts-Elf des FC Bayern

Sobald die Mitarbeiter vielversprechende Talente entdeckt haben, wird Salihamidzic eingeschaltet. Nach intensiven Video-Analysen stellt der 42-Jährige eine Art Zukunfts-Elf des FC Bayern zusammen und präsentiert diese den Bossen Karl-Heinz Rummenigge oder Uli Hoeneß. Dieses Prozedere spielte sich auch bei den Transfers von Benjamin Pavard, Fiete Arp und Lucas Hernández ab.

Weitere Talente, die durch das neue Scouting-System den Weg nach München fanden, sind der neuseeländische Nationalspieler Sarpreet Singh, der das Interesse des FC Bayern bei der U20-WM in Polen geweckt hat, und der kanadische Flügelflitzer Alphonso Davies.

Außerdem wurden zahlreiche ausländische Jugendspieler so nach München gelockt wie zum Beispiel Woo-Yeong Jeong, Chris Richards, Taylor Booth, Ryan Johansson oder Timossi Andersson.