23.05.2025 14:32 Uhr

Von Ailton bis Naldo: Die torgefährlichsten Südamerikaner der Bundesliga

Claudio Pizarro und Ailton (r.) kickten gemeinsam für Werder Bremen
Claudio Pizarro und Ailton (r.) kickten gemeinsam für Werder Bremen

In den letzten zweieinhalb Jahrzehnten haben sich in der Bundesliga eine ganze Reihe von Stürmern aus Südamerika ihre großen Spuren hinterlassen. Ob aus Brasilien, Argentinien, Paraguay oder Peru: Südamerika lag und liegt in der Bundesliga schon lange im Trend. Gleich mehrere Akteure haben sich bei ihren Klubs längst Kultstatus erarbeitet. Wir schauen auf eine Auswahl der besten Bundesliga-Knipser aus Südamerika.

Naldo (Brasilien)

In die Auflistung der vielleicht besten Torjäger Südamerikas in der Bundesliga hat es tatsächlich auch ein Abwehrspieler geschafft. Naldo galt während seiner Bundesligajahre beim SV Werder Bremen, dem VfL Wolfsburg und dem FC Schalke 04 als torgefährlichster Defensivspieler der Liga. In den Spielzeiten 2014/2015 (für den VfL Wolfsburg) und 2017/21018 (für den FC Schalke) brachte es der 1,98 m hochgewachsene Abwehrrecke auf satte sieben Saisontore - ein absoluter Topwert für einen Innenverteidiger. Aus den letzten Jahren dürften vor allem noch seine Derbytreffer gegen Borussia Dortmund in Erinnerung geblieben sein. 

Naldos Bundesliga-Bilanz: 46 Tore in 358 Spielen

Paolo Guerrero (Peru)

Einst als riesiges Nachwuchstalent zum FC Bayern München gewechselt, konnte sich der Peruaner beim deutschen Rekordmeister nie so richtig durchsetzen. Stammspieler in der Bundesliga wurde der Mittelstürmer erst nach seinem Wechsel zum Hamburger SV im Jahr 2006/2007. Insgesamt blieb Guerrero sechs Saisons an der Elbe, spielte mit dem HSV auch noch Champions League und Europa League. 

Mittlerweile kickt der Torjäger längst wieder auf dem heimischen Kontinent und hat sich in der brasilianischen Série A einen Namen als Knipser gemacht. Aktueller Verein: Internacional.

Paolo Guerreros Bundesliga-Bilanz: 47 Tore in 161 Spielen

Ewerthon (Brasilien)

Großes Highlight in der insgesamt fünfjährigen Bundesliga-Karriere des quirligen Mittelstürmers war ohne Zweifel die Dortmunder Meistersaison 2001/2002. Neben den Stürmerkollegen Jan Koller und Marcio Amoroso avancierte Ewerthon zum dritten Starstürmer im BVB-Ensemble. Ewerthon war es auch, der am letzten Spiel im Mai 2002 im entscheidenden Heimspiel gegen Werder Bremen die Schwarz-Gelben zum Meistertitel schoss.

Sein zweites Abenteuer in Deutschland war dann allerdings nicht allzu erfolgreich. 2007/2008 stand er noch einmal beim VfB Stuttgart unter Vertrag, erzielte aber nur noch einen weiteren Treffer bei elf Einsätzen. Unter dem Strich kann sich sein Arbeitsnachweis in der Bundesliga aber trotzdem absolut sehen lassen.

Ewerthons Bundesliga-Bilanz: 48 Tore in 130 Spielen

Diego (Brasilien)

Der dribbelstarke Zauberfuß prägte beim SV Werder Bremen drei Jahre lang das Geschehen. Unter Thomas Schaaf reifte der offensive Mittelfeldmann zu einem Weltklasse-Spielgestalter heran und verzückte die Bundesliga mit Toren, Dribblings und Pässen.

In allen drei Saisons traf Diego für Werder zweistellig und wurde somit auf dem gesamten Kontinent zum begehrten Mann. Letztlich schloss er sich Juventus Turin an. Nach nur einer Saison in Italien folgte dann mit dem VfL Wolfsburg noch einmal eine Station in Deutschland. Auch mit den Wölfen feierte Diego Erfolge, war aber längst nicht mehr der unumstrittene Superstar.

Er wurde über die Umwege Atlético Madrid und Fenerbahce Istanbul wieder glücklich und zufrieden in seiner brasilianischen Heimat bei Flamengo RJ und bestritt im Frühjahr 2025 sein gefeiertes Abschiedsspiel im Bremer Weserstadion.

Diegos Bundesliga-Bilanz: 57 Tore in 161 Spielen

Grafite (Brasilien)

Vier Jahre lang spielte und traf der kantige Mittelstürmer in der Bundesliga. Zwischen 2007 und 2011 stand Grafite beim VfL Wolfsburg unter Vertrag und war für den größten Erfolg der Vereinsgeschichte - dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2009 - mitverantwortlich. In der Meistersaison spielte Grafite nämlich auf absolutem Weltklasse-Niveau. Er stand am Ende bei 28 Saisontoren in gerade einmal 25 Spielen und galt zu dieser Zeit an der Seite von Edin Dzeko als einer der treffsichersten Stürmer Europas. 

Auf seine Wahnsinnssaison folgten noch zwei schwächere in Wolfsburg, eher sich Grafite auf die Arabische Halbinsel und anschließend in seine brasilianische Heimat verabschiedete. Seine aktive Laufbahn beendete er 2017 im Alter von 38 Jahren. 

Grafites Bundesliga-Bilanz: 59 Tore in 107 Spielen

Ailton

Der Kultkicker des SV Werder Bremen ist ein ziemlich schräger Vogel, machte sich in der Bundesliga als "Kugelblitz" einen Namen und konnte vor allem eines: Tore schießen! Sechs Jahre lang ballerte er sich bei Werder in die Herzen der Fans, feierte in Bremen Meistertitel und Pokalsieg. 

Nach seiner Bremer Zeit begann das große Wechselspiel des Stürmers. Alleine in Deutschland brachte es der heute 46-Jährige mit dem FC Schalke, dem Hamburger SV und dem MSV Duisburg auf drei weitere Profistationen, kickte zudem noch in der Türkei, in Serbien, der Schweiz, der Ukraine, in Österreich und China.

Ein echter Wandervogel also, der in Deutschland immer noch überaus beliebt ist und immer noch als gefragter Werbepartner unterwegs ist. Kein Wunder, ist sich Ailton in seinen fast 20 Jahren als Profifußballer doch stets selbst treu geblieben und hat seinen Humor nie verloren.

Ailtons Bilanz in der Bundesliga: 106 Tore in 209 Spielen 

Claudio Pizarro

Der beste südamerikanische Torjäger der Bundesliga-Geschichte ist aber zweifelsohne Claudio Pizarro. Die Bremer und Münchner Klubikone zeichnete sich jahrelang durch seine Kaltschnäuzigkeit, seinen Willen und seine Vielseitigkeit aus. Der ewige Claudio gilt beim SV Werder mittlerweile als aktive Legende.

Bereits zum fünften Mal steht er mittlerweile in Bremen unter Vertrag und ist auch im Alter von 41 Jahren noch körperlich auf der Höhe. Zwar wurde der Publikumsliebling noch nie Torschützenkönig, ist aber dennoch der erfolgreichste Knipser seines Kontinents aller Zeiten in der Bundesliga.

Claudio Pizarros Bilanz in der Bundesliga: 197 Tore in 478 Spielen

Neben den genannten Stürmerstars tauchen noch weitere Helden der 1990er und 2000er-Jahre in den Rankings der torgefährlichten Südamerikaner auf, wie beispielsweise: Paulo Sergio, Giovane Elber, Marcelinho, Diego Klimowicz oder jüngst natürlich der Gladbacher Raffael.