11.06.2020 10:49 Uhr

Voll im Rennen: Hartberg träumt vom Europacup

Hartberg mischt im Rennen um die Europacuptickets mit
Hartberg mischt im Rennen um die Europacuptickets mit

Der TSV Hartberg kommt in der Meistergruppe in Topform. Nach dem Auswärtssieg in Wolfsberg spricht Trainer Markus Schopp von einem "schönen Moment, den wir einzuordnen wissen". Der Frust beim Gegner aus dem Lavanttal ist hingegen groß.

Mitspielen und nicht nur dabei sein wollten die Hartberger in der Meistergruppe der Bundesliga. Dieses Unterfangen ist den Oststeirern bisher vollauf geglückt. Gegen den Wolfsberger AC ließen sie sich auch von einem 0:2-Rückstand nicht beirren und fuhren mit einem 4:2-Auswärtserfolg den zweiten Sieg im dritten Auftritt nach der Corona-Pause ein. Hartberg ist mitten drin im Rennen um den Europacup.

Beim vierten TSV-Tor durch den nach der Corona-Pause "entdeckten" Linksaußen Amadou Dante hallte der Jubelschrei von Brigitte Annerl durch die Lavanttal-Arena, Markus Schopp ballte an der Linie wieder die Siegerfaust. Nach dem 2:1-Überraschungssieg beim LASK gewann Hartberg auch den zweiten Auswärtsauftritt binnen acht Tagen. Das 0:6 gegen Salzburg am Sonntag darf als abgehakt betrachtet werden.

Schopp sprach von einem "schönen Moment, den wir einzuordnen wissen". Der Ex-Internationale machte im Lavanttal alles richtig. Der zunächst geschonte Dario Tadić leitete nach seiner Einwechslung per von ihm selbst herausgeholten Foulelfer die Wende ein. Der nach Gelb-Rot für Nemanja Rnić geschwächte WAC kassiert dann noch zwei weitere Gegentreffer. Schopp monierte eine gewisse Verunsicherung in den ersten 20 Minuten. "Ansonsten hat die Mannschaft aber ein gewaltiges Spiel gemacht."

Die Bilanz kann sich sehen lassen. Zwar setzte es die Heim-Abfuhr gegen Salzburg, sie wird aber von den Erfolgen beim LASK und nun in Wolfsberg mehr als aufgewogen. "Wir wissen, wir können jeden Gegner ärgern", erklärte Schopp, dessen Mannschaft sich auch in einer körperlich fitten Verfassung präsentiert. Am Sonntag könnte der nächste Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Topplatzierung gelingen. Im Steirer-Derby gastiert Sturm Graz in Hartberg. Bei einem Sieg könnte der TSV die schwer angeschlagenen Grazer bereits sieben Zähler hinter sich lassen.

WAC-Routinier Liendl rüttelt Mitspieler wach

Ärger mischte sich in die Match-Analyse des WAC. Regisseur Michael Liendl sprach auf "Sky" von einem mutlosen Auftritt seiner Elf. "Vielleicht hat der eine oder andere im Kopf gehabt, dass es einfacher geht", kritisierte der Kapitän. Nach drei Meistergruppen-Auftritten hält der WAC nun bei vier eroberten Punkten.

Für Ferdinand Feldhofer war es eine Niederlage, die schmerzte. "Wir haben eine Riesenchance ausgelassen, uns abzusetzen", wusste der WAC-Coach nach der zweiten Niederlage seiner noch jungen Amtszeit (sieben Spiele). Nach Shon Weissmans nächstem Zaubertor - beim 2:0 verlängerte der Israeli den Ball per Ferse ins Tor - kassierten die Lavanttaler noch vor der Pause ein billiges Gegentor aus einem Konter. Danach lief nichts mehr.

Drei Punkte fehlen dem WAC nun auf den Zweiten Rapid. Gegen die Hütteldorfer geht es am Sonntag in Wien. Neben Rnić wird dem WAC dabei auch Mario Leitgeb fehlen, der gegen Hartberg seine fünfte gelbe Karte im Saisonverlauf kassierte.

apa