BVB-Härtefälle: Can "zu behäbig", Brandt auf der Bank?

Mit satten 30 Profis weilte Borussia Dortmund zuletzt im Trainingslager im Schweizer Ort Bad Ragaz, dennoch forderte BVB-Coach Lucien Favre weitere Verstärkungen. Angesichts dieses Mega-Kaders werden sich also nicht wenige Stars auf der Bank wiederfinden. Darunter angeblich auch einige Spieler, die man in der Startformation erwartet hätte.
"Ab Ende September gibt es nur noch Englische Wochen. Wir brauchen zwei Mannschaften, zwei richtige Mannschaften, und das haben wir noch nicht! Man hat es Ende der vergangenen Saison gesehen, da saßen vier, fünf auf der Bank, die kannten Sie nicht", verdeutlichte Favre, dass er sich weitere Alternativen für den ohnehin üppig besetzten BVB-Kader wünscht. Dass damit die Einsatzchancen des vorhandenen Personals schwinden, ist klar. Die "Bild" will erfahren haben, wer bei Favre aktuell die besten Chancen auf einen Platz in der Startelf hat:
Im Tor gibt es demnach keine Überraschung: Platzhirsch Roman Bürki hat erneut die Nase vorn, Marwin Hitz und Talent Luca Unbehaun müssen sich hinten anstellen.
Weniger eindeutig ist die Lage in der Defensive. Sollte Favre, wie zuletzt mehrfach angedeutet, zu der von ihm bevorzugten Viererkette zurückkehren, würden dem Bericht zufolge Neuzugang Thomas Meunier, Mats Hummels, Manuel Akanji und Raphael Guerreiro die Abwehrreihe bilden. Der zuletzt verletzte Dan-Axel Zagadou wäre vorerst ebenso nur Ersatz wie Winterneuzugang Emre Can, Routinier Lukasz Piszczek oder DFB-Star Nico Schulz.
Vor allem von Can wurde eigentlich erwartet, dass er eine Führungsrolle bei den Borussen einnimmt, ein Bankplatz würde diesen Anspruch allerdings unterwandern. In der Defensive hätten Hummels, Akanji und Zagadou "die Nase vorn". Für einen Platz im zentralen Mittelfeld sei Can angesichts des von Favre bevorzugten "Hochgeschwindigkeits-Fußball" schlicht "zu behäbig", begründet "Bild".
Trio hat keine Zukunft beim BVB
Die nötige Dynamik bringen demnach Axel Witsel und der 17-jährige Neuzugang Jude Bellingham mit. Der Youngster soll nach seinen guten Auftritten in den Testspielen "beste Chancen" auf den Platz neben dem gesetzten Witsel haben. Julian Brandt und Thomas Delaney müssen sich hingegen hinten anstellen. Brandt dürfte, wie schon zu Beginn der Saison 2019/20, der Rückkehr zum 4-2-3-1-System zum Opfer fallen.
Gedränge dürfte es auch in der Abteilung Attacke geben. Um die Offensiv-Plätze bewerben sich Jadon Sancho, Thorgan Hazard, Erling Haaland, Giovanni Reyna und Kapitän Marco Reus. Sobald Letzterer wieder einsatzfähig ist, droht somit zumindest einem Star die Bank. Laut "Bild" gelten Sancho und Haaland allerdings als "unantastbar"
Spannend: Mit dem brasilianischen Talent Reinier soll ein weiterer variabel einsetzbarer Offensivspieler unmittelbar vor einem Wechsel nach Dortmund stehen und den Konkurrenzkampf weiter forcieren. Angedacht ist angeblich eine zweijährige Leihe.
Auf der Gegenseite sind aber wohl auch weitere Abgänge nicht ausgeschlossen. "Bild" zufolge haben Nico Schulz, Marius Wolf und Mahmoud Dahoud keine Zukunft mehr beim BVB.