11.09.2020 20:44 Uhr

Schalke-Partie abgesetzt! Schneider übt harsche Kritik

Der FC Schalke 04 wird nicht am Samstag im DFB-Pokal antreten
Der FC Schalke 04 wird nicht am Samstag im DFB-Pokal antreten

Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 wird auf seine Erstrundenpartie im DFB-Pokal vorerst warten müssen. Denn: Das eigentlich für Samstagnachmittag (15:30 Uhr) in Gelsenkirchen geplante Spiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 wurde am Freitagabend nach juristischer Intervention von Türkgücü München vorerst abgesetzt. Das bestätigten der DFB und der Revierklub, der zudem deutliche Kritik am Bayerischen Fußballverband übte.

Der Drittliga-Aufsteiger Türkgücü hatte per Einstweiliger Verfügung beim Landgericht München I seine Teilnahme an der ersten Runde erwirkt. Ursprünglich hatte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) den Regionalligisten Schweinfurt gemeldet, der am Sonntag Schalke herausfordern sollte.

Nun muss der DFB über eine Neuansetzung entscheiden, sobald es zu einer juristischen Klärung gekommen ist. Schweinfurt prüft unterdessen weitere Schritte, wie der Klub kurz nach Bekanntwerden des Urteils bestätigte.

S04-Sportvorstand Jochen Schneider fand deutliche Worte nach der kurzfristigen Absage der Partie. "Es ist sehr ärgerlich, dass das für Sonntag angesetzte DFB-Pokalspiel ausfallen muss", so der 49-Jährige in einer Mitteilung: "Wenn Türkgücü München nach Ansicht des Landgerichts München der rechtmäßige Teilnehmer am DFB-Pokal ist, dann respektieren wir diese Entscheidung und freuen uns auf das Spiel gegen Türkgücü – wann immer es stattfinden wird. Gleiches gilt selbstverständlich, wenn wir doch noch gegen Schweinfurt spielen sollten."

Schalke-Boss Schneider übt harsche Kritik am BFV

Mit Unverständnis reagierte Schneider jedoch vor allem mit Blick auf den Bayerischen Verband: "Letztendlich kann man jedoch nur den Kopf über die Vorgehensweise des Bayerischen Fußballverbandes schütteln, der über Wochen und Monate hinweg offensichtlich nicht in der Lage war, den rechtmäßigen Vertreter am DFB-Pokal zu bestimmen."

Türkgücü war nach eigenen Angaben gerichtlich gegen den Beschluss des BFV vorgegangen, die Schweinfurter als bestes bayerisches Amateurteam neben dem TSV 1860 München für den DFB-Pokal zu benennen.


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Die "Löwen" hatten das Ticket über den Toto-Pokal gebucht. Türkgücü wurde vom BFV wegen des Aufstiegs in die 3. Liga nicht berücksichtigt.

Schweinfurt zeigt sich überrascht und will Klarheit

Man sei auch überrascht worden, sagte eine Sprecherin der Schweinfurter der "Deutschen Presse-Agentur" über die Mitteilung von Türkgücü. 

Zudem prüfe der Regionalligist im juristischen Streit weitere Schritte, wie Pressesprecherin Jessica Oldenburger dem "SID" mitteilte.

Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny zeigte sich derweil "zufrieden", dieses Ergebnis vor dem Gericht erzielt haben zu können, "denn seit Jahren ist es gelebte Praxis des Bayerischen Fußballverbandes die beste bayerische Amateurmannschaft am DFB-Pokal teilnehmen zu lassen". 

Ferner führte Kothny aus: "Die kurzfristige Satzungsänderung des BFV, die Schweinfurt zum DFB-Pokal zugelassen hätte, zeigt, dass die ursprüngliche und stets von Türkgücü München verteidigte Position rechtmäßig ist. Unsere Teilnahme an der 3. Liga war von Anfang an auch mit der geplanten Teilnahme am DFB-Pokal verbunden."