15.10.2020 13:10 Uhr

"Geile Party" trotz Final-Pleite: Bayern-Legende packt aus

Alexander Zickler erlebte beim FC Bayern die ein oder andere Sternstunde
Alexander Zickler erlebte beim FC Bayern die ein oder andere Sternstunde

Alexander Zickler hat auf seine Zeit beim FC Bayern zwischen 1993 und 2005 zurückgeblickt. Dabei ist dem heutigen Co-Trainer von Borussia Mönchengladbach vor allem eine rauschende Party im Hinterkopf geblieben, die ausgerechnet nach einem der bittersten Momente der Vereinsgeschichte stattgefunden hat. Auch die liebevolle Eingewöhnung an der Säbener Straße durch damalige Bayern-Stars wird der heute 46-Jährige wohl nicht mehr vergessen.

"Ich bin damals mit 18 Jahren allein zum FC Bayern gekommen und Lothar [Matthäus/d.Red.] hat sich mir gemeinsam mit Raimond Aumann, Thomas Helmer und Christian Ziege direkt angenommen. Sie haben mir das Gefühl gegeben, dass sich um mich gekümmert wird", blickte Zickler im Interview mit "Spox.com" zurück. 

Helmer habe ihn eine Zeit lang jeden Tag zum Frühstück eingeladen, erinnerte sich der ehemalige Stürmer. "Während ich die Semmeln holte, bereitete er alles andere vor."

Nach dem Training wiederum habe ihn Matthäus oft in die Stadt mitgenommen und in das Münchner Leben eingeführt. "Wir sind auch oft nach Starnberg rausgefahren und dort in den Biergarten gegangen."

Zickler: 1999 war eine "geile Saison" mit dem FC Bayern

Für die Abendplanung sei Ziege zuständig gewesen. Mit dem ehemaligen Nationalspieler, mit dem Zickler auch jahrelang das Zimmer bei den Auswärtsfahren teilte, habe er "viele Nächte genossen: Erst in die Bar, dann weiter in die Disco. So wie man es halt macht." 

Die beste und rauschendste Feier habe es aber nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Manchester United im Champions-League-Finale des Jahres 1999 gegeben, bei der die Münchner lange 1:0 führten und in der Nachspielzeit binnen 102 Sekunden das Spiel durch einen Doppelschlag der Engländer noch verloren. 

"Die erste Stunde beim Bankett nach dem Spiel war extrem ruhig, dann sind die ersten aufs Zimmer gegangen", blickte Zickler zurück. Irgendwann hat der DJ die Musik lauter gedreht und die richtigen Lieder aufgelegt. Wie aus dem Nichts setzte ein Stimmungsumschwung ein und es entstand eine geile Party."

Das Team habe, angetrieben von Stimmungsbiest Mario Basler, daraufhin beschlossen "eine eigentlich geile Saison mit dem Meistertitel und dem Einzug ins Champions-League-Finale zu feiern". Der Zusammenhalt, der dadurch entstanden sei, habe in den folgenden Monaten und Jahren sehr geholfen, so Zickler, der in seiner Zeit beim FC Bayern 308 Spiele für das Profi-Team absolvierte und dabei 70 Tore erzielte (27 Vorlagen).