16.11.2020 08:17 Uhr

Abraham über Abschiedsschmerz und Drohnachrichten

David Abraham wird noch bis Januar für Eintracht Frankfurt spielen
David Abraham wird noch bis Januar für Eintracht Frankfurt spielen

Fünfeinhalb Jahre gehörte David Abraham zum Stammpersonal beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, war eine der wichtigen Säulen für den sportlichen Aufstieg der Hessen. In einigen Wochen ist nun Schluss für den Routinier bei der Eintracht, Abraham wird Ende Januar in seine argentinische Heimat zurückkehren.

Er wird Deutschland und vor allem Frankfurt mit gemischten Gefühlen verlassen. Zum einen blickt er voller Stolz und Zufriedenheit auf seine Karriere in der Bundesliga zurück, die 2012 bei der TSG 1899 Hoffenheim begann. Zum anderen freut er sich bereits jetzt auf seine Rückkehr nach Argentinien, wie Abraham im Gespräch mit dem "kicker" betonte: "Ich möchte die Zeit mit meinem Sohn Alfonso in vollen Zügen genießen", führte der 34-Jährige vor allem familiäre Gründe für seine bevorstehende Rückkehr nach Südamerika an. 

Seine letzten Jahre als Eintracht-Profi verliefen für den Innenverteidiger mit Höhen und Tiefen. Als absolutes Highlight seiner Laufbahn in Deutschland beschrieb er den Moment, als die SGE vor zweieinhalb Jahren den Finalsieg im DFB-Pokal gegen den FC Bayern klarmachte: "Das Allerbeste war Mijat Gacinovic' Lauf zum 3:1 im DFB-Pokal-Finale gegen die Bayern 2018. Er läuft, er läuft, er läuft, er läuft - und schiebt den Ball ins Tor. Dieser Moment schwirrt immer noch in meinem Kopf herum und war das Allergrößte."

Abraham plant Karriereende in Amateurliga

Als negatives Ereignis ist dem Frankfurter Führungsspieler besonders der spektakuläre Zusammenprall mit Freiburgs Trainer Christian Streich in Erinnerung geblieben. Vor einem Jahr checkte Abraham den SC-Coach aus vollem Lauf bei einem Zusammenprall an der Seitenlinie in der Schlussphase nieder und wurde anschließend für mehrere Wochen gesperrt.

Die Vielzahl und Heftigkeit der Anfeindungen, die ihm danach entgegenschlugen, schockieren Abhraham bis heute: "Über die sozialen Netzwerke bekam ich selbst von Kindern böse Nachrichten und Kommentare. Zwölf-, Dreizehnjährige schrieben mir: 'Ich bringe dich um!' Da sehe ich auch die Eltern in der Pflicht, ein Auge auf ihre Kinder zu haben. So etwas darf nicht passieren."

Nachdem Abhraham seine Zelte im Januar in Deutschland abbrechen wird, will er seine aktive Spielerkarriere langsam in einer unterklassigen Liga ausklingen lassen: "Ich würde gerne bei meinem Heimatverein Huracan Chabas noch ein bisschen kicken. Das ist ein kleiner Verein in einer Amateurliga mit vielen leidenschaftlichen Fans und Ultras", so der 177-malige Bundesligaspieler.