S04 bestätigt Baum-Aus - Stevens übernimmt

Die Tage von Manuel Baum als Trainer des FC Schalke 04 sind gezählt. Die Knappen haben den 41-Jährigen von seiner Aufgabe entbunden. Jahrhunderttrainer Huub Stevens übernimmt das Ruder bis Jahresende.
Dass Baums Zeit beim FC Schalke 04 endet, überrascht nicht: In zehn Bundesligaspielen schwang Baum seit der Übernahme des Amtes von David Wagner das Zepter an der königsblauen Seitenlinie. Keine Partie gewann der frühere Augsburg-Coach, nur vier Punkte holte er.
Nun zogen die Knappen noch vor dem wichtigen Bundesliga-Spiel gegen den Keller-Konkurrenten Arminia Bielefeld (Samstag, 15:30 Uhr) die Reißleine. Gegen die Ostwestfalen wird Stevens auf der Bank sitzen, als Co-Trainer wird ihm Mike Büskens zur Seite gestellt.
"Das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld ist von immenser Bedeutung für unseren Klub. Der enttäuschende Auftritt gegen den SC Freiburg hat uns gezeigt, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht, um die Partie erfolgreich bestreiten zu können. Huub Stevens und Mike Büskens trauen wir genau das zu", erklärte Sportboss Jochen Schneider. "Wir danken Manuel Baum für seinen unermüdlichen Einsatz und wünschen ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles Gute."
Das Gespann Stevens/Büskens wird die Königsblauen dann auch am 22. Dezember ins letzte Spiel des Jahres führen. Dann gastiert Schalke in der 2. Runde des DFB-Pokal beim SSV Ulm.
Für Stevens ist es das vierte Engagement in Gelsenkirchen. Der Niederländer hatte Schalke von 1996 bis 2002 sowie von 2011 bis 2012 gecoacht. In der Schlussphase der Saison 2018/2019 sprang der 67-Jährige zudem als Interimstrainer ein. Derzeit ist er Teil des S04-Aufsichtsrates.
Dass Baum mit seinem Latein am Ende ist, ließen die Aussagen des Übungsleiters nach dem blutlosen 0:2 gegen den SC Freiburg vermuten. "Wenn man mit den Spielern spricht, hat man immer das Gefühl, sie haben es verstanden", klagte er.
Funkel zum FC Schalke 04: Aussagen sorgen für Verwirrung
Wer im neuen Jahr auf Schalke übernimmt, ist derweil noch nicht geklärt. "Bild" befeuerte zuletzt Gerüchte, Friedhelm Funkel solle seinen Ruhestand beenden und S04 als "Feuerwehrmann" Beine machen.
Funkel selbst äußerte sich gegenüber der "Rheinischen Post" zu dem Bericht. "Ich spreche grundsätzlich über nichts, von dem ich nichts weiß. Es steht jetzt einfach nicht an. Jetzt soll ich mich für Dinge rechtfertigen, die an mich noch gar nicht herangetragen wurden. Das ist doch alles Zukunftsmusik", so der 67-Jährige. Ein Comeback schloss der Trainer-Rentner somit nicht aus. "Sie können da jetzt viel hineininterpretieren. Das ist Ihre Sache", sagte Funkel.
Verwirrend: Dem "Express" teilte Funkel in einem Telefonat am Donnerstag mit, es gebe "überhaupt keinen Kontakt" zu Schalke. Außerdem zitiert das Blatt ihn mit den Worten: "Ich bin und bleibe Rentner."
"Bild" zufolge soll Funkel "grundsätzlich bereit" sein, sich der Herausforderung Schalke zu stellen. Auch in finanzieller Hinsicht sei ein Kompromiss zwischen dem erfahrenen Fußballlehrer und dem klammen Revierklub denkbar.
Gebürtiger Dortmunder als Coach des FC Schalke 04 gehandelt
"Sky" bringt zudem zwei weitere Kandidaten ins Spiel: Dimitrios Grammozis und Thorsten Fink. Grammozis trainierte zwischen 2017 und Februar 2019 die U19 des VfL Bochum und übernahm dann Darmstadt 98. Seit dem Sommer ist der Deutsch-Grieche vereinslos.
Fink legte sein Amt beim japanischen Erstligisten Vissel Kobe im September 2020 nieder. Zuvor sammelte der gebürtige Dortmunder als Coach Erfahrungen bei FC Ingolstadt, FC Basel, HSV, APOEL Nikosia in Zypern, Austria Wien und Grashoppers Zürich.
"Ich selbst bin für vieles offen, hatte auch schon während meiner Zeit in Japan die Möglichkeit, nach Deutschland zurückzukehren. Ich bin im besten Traineralter und bereit, einen guten Klub zu übernehmen. Wenn man ein guter Trainer sein will, muss man gewisse Erfahrungen gesammelt haben - und das habe ich. Ich kann mit Stars umgehen und junge Spieler entwickeln", rührte Fink zuletzt im Interview mit "Spox" die Werbetrommel für seine Person.