26.09.2021 10:25 Uhr

"Positiver Hass": Grammozis rechtfertigt Keeper-Tausch

Dimitrios Grammozis trifft beim FC Schalke 04 auch unangenehme Entscheidungen
Dimitrios Grammozis trifft beim FC Schalke 04 auch unangenehme Entscheidungen

Nachdem er zu Saisonbeginn Klub-Urgestein Ralf Fährmann zur Nummer eins des FC Schalke 04 auserkor, vollzog Trainer Dimitrios Grammozis im Vorfeld des Spiels bei Hansa Rostock eine Kehrtwende, verbannte Fährmann auf die Bank und beorderte Martin Fraisl in die Startformation. Nun begründete der Deutsch-Grieche seine Entscheidung.

"Wir sind im Leistungsfußball. Ich stelle nicht nach Vertragsdauer oder nach Typen auf, sondern muss Entscheidungen treffen. Alle drei Torhüter haben sich im Training gegenseitig hochgeschaukelt, das war so etwas wie positiver Hass", erklärte Grammozis am Samstagabend nach dem überzeugenden 2:0-Erfolg des FC Schalke im Ostseestadion gegenüber "Sky". 

Die Entscheidung habe er nicht "gegen Ralf Fährmann, sondern für Martin Fraisl" gefällt. "Er hat uns im Training gezeigt, dass er unbedingt in die Mannschaft will", so Grammozis weiter. 

Auf dem Rasen erwies sich die Änderung zumindest als Glücksgriff. Fraisl parierte gegen die Hansa-"Kogge" gleich mehrere Großchancen und hatte somit großen Anteil am Sieg der Königsblauen. Fährmann zeigte sich zuletzt hingegen nicht immer sattelfest.

FC Schalke 04 hat die Spitze wieder im Blick

Dass der Österreicher Fraisl auch im Training auf einen Stammplatz drängte, wird wohl niemand bezweifeln. Zu forsch trat der 28-Jährige bereits auf, als ihn der FC Schalke im Sommer unter Vertrag nahm. "Ich war in den vergangenen Jahren immer Stammtorhüter. Ich weiß schon, was es heißt, voranzugehen. Ich bin jetzt kein klassischer Nur-Daumendrücker, der nur fürs Training da ist und lächelt", so Fraisl damals. Nun dürfte der Rechtsfuß, dessen Vertrag auf Schalke 2022 endet, sein Ziel erreicht haben. 

Mit dem Sieg hat Fraisl zumindest alle Argumente vorerst auf seiner Seite. Außerdem hat S04 seinen durchwachsenen Saisonstart mit dem Dreier deutlich abgefedert. Mit 13 Punkten rangiert man zwar weiterhin nur auf Platz sechs, hat die Aufstiegsränge aber wieder im Blick.