29.11.2021 12:22 Uhr

"Verdient, aber Wahnsinn": Last-Minute-SGE kommt in Fahrt

Eintracht Frankfurt jubelt derzeit gern spät
Eintracht Frankfurt jubelt derzeit gern spät

Die Fans sind entzückt, die Verantwortlichen ebenfalls: Die Last-Minute-Experten von Eintracht Frankfurt haben erneut zugeschlagen - und kommen in der Liga immer besser in Fahrt.

Eigentlich müsste sich Oliver Glasner längst an die spektakulären Schlussspurts seiner Last-Minute-Experten gewöhnt haben. Doch nach dem nächsten dramatischen Finale atmete auch der Trainer von Eintracht Frankfurt einmal tief durch. "Das war am Ende verdient, aber Wahnsinn", gab der Österreicher am "DAZN"-Mikrofon zu: "Wenn du so beharrlich bist, wirst du auch belohnt."

Wieder einmal steckte seine Mannschaft nicht auf, wieder einmal traf sie kurz vor dem Schlusspfiff - bereits zum fünften Mal in den vergangenen sechs Spielen. Beim 2:1 (1:0) gegen Union Berlin war es Innenverteidiger Evan Ndicka, der in der fünften Minute der Nachspielzeit "mit einem Luftstand wie Michael Jordan zu seinen besten Zeiten" (Glasner) zum Sieg einköpfte.

Der schwache Saisonstart verschwindet allmählich aus den Köpfen, die Eintracht hat sich inzwischen längst gefangen. Und durch den ersten Bundesliga-Heimsieg und den dritten Liga-Erfolg nacheinander klopfen die Hessen schon wieder an den Europacup-Plätzen an - nur zwei Punkte beträgt der Rückstand noch. "Wenn's läuft", betonte Glasner, "dann läuft's und dann soll man es auch laufen lassen."

Offensivpower und eine kompakte Defensive, genau daran mangelte es bei der SGE noch vor wenigen Wochen. Doch mittlerweile ist Glasners Handschrift immer klarer zu erkennen - und das nicht mehr nur in der Europa League. "Das ist ein Prozess, der jetzt auch langsam Früchte trägt", sagte Sportvorstand Markus Krösche.

Eintracht Frankfurt "genießt den Moment"

Es liegt nicht zuletzt an Filip Kostic, der auch gegen Union überragte, dass die Eintracht immer besser in Fahrt kommt - und offensichtlich einen unerschütterlichen Glauben besitzt. "Diese emotionalen Enden sind wir jetzt schon gewohnt, das kam gar nicht so überraschend", scherzte Djibril Sow, der vor der Pause zur Führung getroffen hatte (22.), ehe Max Kruse (62., Foulelfmeter) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte.

Für die Hessen geht es nun darum, den Schwung aus den vergangenen Wochen mit in den Endspurt vor der Winterpause zu nehmen. "Wir genießen den Moment", betonte Glasner, der aber auch vor zu großer Euphorie warnte: "Wie wir uns nicht versteckt haben, als es schlecht lief, so ist es jetzt auch wichtig, dass wir auf dem Boden bleiben."