29.11.2021 16:33 Uhr

Koch kritisiert Übertragung der DFB-Frauen im Livestream

Rainer Koch hätte sich eine Live-Übertragung im Free-TV gewünscht
Rainer Koch hätte sich eine Live-Übertragung im Free-TV gewünscht

DFB-Interimspräsident Rainer Koch hat Kritik an der Übertragung des WM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußballerinnen in Portugal nur im Livestream geübt.

Es sei "sehr schade, dass dieses so wichtige WM-Qualifikationsspiel in der deutschen Fußball-Öffentlichkeit nicht die Aufmerksamkeit bekommen kann, die es aus unserer Sicht verdient hätte", sagte Koch bei einer digitalen Medienrunde vor der Partie am Dienstag (19 Uhr) in Faro.

Dass das Spiel nicht im Free-TV laufe, sei "bedauerlich und misslich". Die Anstoßzeit sei aus "ZDF"-Sicht wegen der "heute"-Sendung schwierig, doch bei einer ähnlich bedeutsamen Begegnung der Männer-Nationalmannschaft hätte der Sender nach Ansicht von Koch anders entscheiden. 

Daher wolle er "ein Zeichen für die DFB-Spitze" setzen, "dass wir darauf setzen, dass sich so ein Fall nicht wiederholt".

Auch Künzer übt Kritik

Das Thema TV-Übertragungen in den öffentlich-rechtlichen Sendern und unglückliche Anstoßzeiten sorgt zunehmend für öffentliche Debatten. So hatte "ARD"-Expertin Nia Künzer im Oktober ihren eigenen Sender für Ansetzungen kritisiert, die dem Potenzial des Frauenfußballs nicht mehr gerecht werden.

ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann hatte vor Kochs Äußerungen auf "SID"-Anfrage zur geplanten Internet-Übertragung am Dienstagabend erklärt: "ARD und ZDF haben die Übertragungsrechte für die Heim-Länderspiele – wir freuen uns, dass wir dennoch das Spiel Portugal–Deutschland am Dienstag im Livestream zeigen können."

Sportlich hat das Spitzenspiel der DFB-Frauen zum Jahresabschluss große Bedeutung. Ein Sieg des Tabellenführers in Gruppe H (15 Punkte) gegen den einzig ernsthaften Verfolger (13) würde einen großen Schritt Richtung WM-Ticket bedeuten. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die Endrunde 2023 in Australien und Neuseeland.

DFB-Präsidentenwahl: Koch glaubt nicht an Doppelspitze

Mit Blick auf die Präsidentenwahl beim DFB am 11. März 2022 glaubt Koch unterdessen nicht an eine Doppelspitze.

"Es gibt keinen Antrag, die Satzung bis zur Frist am 11. Januar zu ändern. Und mir ist niemand bekannt, der das im Sinn hat", sagte der Co-Interimspräsident am Montag: "Ganz sicher wird im nächsten DFB-Präsidium aber mehr als eine Frau sitzen. Es wird eine kontinuierliche Entwicklung geben."

Bisher wollen Bernd Neuendorf (Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein) und Peter Peters (Co-Interimspräsident des DFB) die Nachfolge des im Mai zurückgetretenen Fritz Keller antreten. Über eine mögliche Kandidatin der Frauen-Initiative "Fußball kann mehr" wurde zuletzt immer wieder spekuliert.