18.01.2022 08:44 Uhr

Warum die Bayern-Bosse vor dem Kimmich-Transfer zögerten

Karl-Heinz Rummenigge und Joshua Kimmich bei der offiziellen Präsentation im Juli 2015
Karl-Heinz Rummenigge und Joshua Kimmich bei der offiziellen Präsentation im Juli 2015

Als Joshua Kimmich 2015 zum FC Bayern wechselte, war noch nicht absehbar, wie sehr der Defensiv-Allrounder in der Folge durch die Decke gehen würde. Der damalige Münchner Kaderplaner Michael Reschke erinnert sich an den Deal bis heute gerne.

Mit 26 Jahren auf dem Buckel hat Joshua Kimmich zumindest auf Vereinsebene schon fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Sechs deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokal-Endspiele und - wohl am wichtigsten - auch eine Champions-League-Trophäe.

Dass Kimmich überhaupt an der Säbener Straße aufschlug, war vor allem Michael Reschke zu verdanken. Der mittlerweile 64-Jährige, der in die Spielerberater-Branche umgestiegen ist, hat die Details des Transfers noch genau im Kopf.

"Zur damaligen Zeit war es natürlich noch nicht der Kimmich, über den wir heute reden. Das war ein Spieler, der noch nicht ein Zweitligaspiel gemacht hat. Und daher war das letztendliche Investment natürlich eine stolze Summe", verriet Reschke in der "ran Bundesliga Webshow" und ergänzte: "Karl-Heinz Rummenigge hat da schon zweimal nachgefragt."

FC Bayern: Rummenigge vertraute Reschkes Einschätzung

Speziell machte den Deal auch die Tatsache, dass mehr als zwei Vereine daran beteiligt waren. "Obwohl er bei RB Leipzig spielte, hatte der VfB Stuttgart immer die Hand drauf und eine Rückholoption. Leipzig war dann aber bereit, eine höhere Ablöse als die geplanten vier bis fünf Millionen Euro zu zahlen und dann wurde er quasi doppelt so teuer", erläuterte Reschke.

Der Kaderplaner blieb jedoch hartnäckig und machte seinen Vorgesetzten eine Verpflichtung schmackhaft. "Herr Rummenigge fragte mich damals ob ich sicher sei und ich meinte: 'Ja das bin ich.' Dann meinte er zu seinem Finanzchef: 'Abwickeln!'", gewährte Reschke Einblick in die Abläufe 2015.

Sein zufriedenes Fazit: "Heute lässt sich natürlich sagen, dass Joshua seine Ablöse sehr gut zurückgezahlt hat."