Effenberg rät Müller und Lewandowski zu Rücktritt

Nach Meinung von Stefan Effenberg sollten Thomas Müller und Robert Lewandowski vom FC Bayern über ein Ende ihrer Nationalmannschaftskarriere nachdenken.
"Ich würde ihnen den Rat geben: Konzentriert Euch auf den FC Bayern und tretet vielleicht aus der Nationalmannschaft zurück. Die WM in Katar mitten in der Saison wird extrem kräftezehrend und somit zu einer Gefahr für die Spielzeit. Im Alter von 32, 33 oder 34 Jahren muss ich in meinen Körper hineinhören und mir überlegen, wie lange das funktioniert", schrieb der frühere Münchner in seiner "t-online"-Kolumne.
Müller und Lewandowski hätten trotz ansonsten starken Vorstellungen beim Pokalaus in Gladbach (0:5) sowie in den Champions-League-Duellen mit dem FC Villarreal "nicht ihre beste Leistung abgerufen, also in den wichtigsten Spielen der Saison", unkte Effenberg.
Der 53-Jährige ergänzte: "Ich möchte zumindest nicht ausschließen, dass da das Alter doch eine Rolle gespielt hat – oder der Fakt, dass sie seit zehn, zwölf Jahren auf diesem hohen Niveau und mit dem Druck den gleichen Titeln hinterherlaufen. Vielleicht ist bei dem ein oder anderen die Zeit abgelaufen. Oder er muss zumindest etwas ändern, um für den Verein in den wichtigsten Spielen topfit und präsent zu sein."
Große "Sorgen" um den FC Bayern
Um den FC Bayern macht sich der frühere Nationalspieler laut eigener Aussage "Sorgen". Effenberg führte aus: "Ich sehe Bayern aktuell nicht auf Topniveau für die nächsten Jahre. Und das liegt natürlich auch am Kader."
Es gebe "einfach zu viele Spieler, die vielleicht nicht die Qualität haben", so der Vize-Europameister von 1992. Effenberg erwähnte in diesem Zusammenhang die Reservisten Marc Roca, Bouna Sarr, Marcel Sabitzer, Corentin Tolisso, Omar Richards und Tanguy Nianzou.
Der Kader-Umbruch im Sommer könne "größer als angenommen" ausfallen, mutmaßte der 370-malige Bundesligaspieler.
Stefan Effenberg fordert "Zeichen" von Klub-Bossen des FC Bayern
Auch die neue Vereinsführung um Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sieht Effenberg in der Pflicht: "Ich hoffe und gehe davon aus, dass Kahn und Salihamidzic intern Klartext sprechen. Da ist es entscheidend, dass sie knallhart mit diesem Aus umgehen. Den Spielern muss klar sein, dass sie sich fragen müssen: Wie konnte es dazu kommen? Und welche Lehren ziehe ich daraus für die Zukunft?"
Hinsichtlich der Zukunftsplanung und dem vieldiskutierten Umgang mit den 2023 auslaufenden Verträgen von Müller, Lewandowski, Manuel Neuer und Serge Gnabry forderte Effenberg "ein Zeichen" von Kahn oder Salihamidzic. Das seien sie "den Fans auch schuldig. Wo ist das Problem, eine öffentliche Ansage zu machen? Das Gerede muss endlich aufhören."