05.06.2022 08:50 Uhr

Italiens Presse: "Wir sind ihr Fluch"

Lorenzo Pellegrini (M.) erzielte Italiens Führung, Joshua Kimmich konnte wenig später ausgleichen
Lorenzo Pellegrini (M.) erzielte Italiens Führung, Joshua Kimmich konnte wenig später ausgleichen

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kam beim Nations-League-Auftakt in Italien nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Bundestrainer Hansi Flick gab sich hinterher bei RTL unzufrieden und auch die deutsche Medienlandschaft haderte mit der Leistung der DFB-Auswahl. In Italien hingegen ist die Erleichterung nach dem 0:3 gegen Argentinien groß, der gefeierte Held ist der 18-jährige Debütant Wilfried Gnonto. Die Pressestimmen:

  • Deutschland:

RTL: "DFB-Remis im Klassiker gegen Italien! Kimmich antwortet Pellegrini! Deutschland bleibt unter Flick weiter ungeschlagen. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kam in Bologna gegen Europameister Italien zum Start in die Nations League zu einem 1:1 (0:0)."

kicker: "Kimmichs schnelle Antwort: Deutschland spielt beim Nations-League-Auftakt 1:1 in Italien. Die zunächst dominante DFB-Auswahl geriet im zweiten Durchgang in Rückstand, fand aber die schnelle Antwort."

Bild: "Auch Flick schlägt die Großen noch nicht! Deutschland wird mit der Nations League einfach nicht warm! Zum Start der neuen Saison gibt es bei 28 Grad in Bologna ein 1:1 gegen Italien. Nach den mageren Ausbeuten 2018/19 (zwei Punkte aus vier Spielen) und 2020/21 (zwei Siege aus sechs Partien) also wieder kein Sieg zum Auftakt."

ntv: "Antreiber Kimmich rettet fehlerhaftes DFB-Team. Die Nations League startet für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit der Partie gegen Italien. Der Europameister, der die WM verpassen wird, geht in Führung, doch dann ist Joshua Kimmich prompt zur Stelle. Das Team ist unter Trainer Hansi Flick noch immer ungeschlagen - aber es gibt viel Arbeit."

Spiegel online: "Flicks kleiner FC Bayern läuft noch nicht rund. Bundestrainer Hansi Flick sucht nach der richtigen Mischung für die Nationalelf, doch der Bayern-Block, auf den Flick setzt, birgt Risiken. Joshua Kimmich ist fast überall – und fehlt an einer Position womöglich doch."

Süddeutsche Zeitung: "Nochmal gut gegangen. Im zweiten echten Härtetest spielt das Team von Hansi Flick erneut 1:1. Joshua Kimmich gelingt gegen Italien noch der Ausgleich und verhindert so die erste Niederlage unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick."


Mehr dazu: Alle DFB-Spieler in der Einzelkritik


F.A.Z.: "Deutschland noch nicht in WM-Form. Die neu formierte Squadra Azzurra liefert dem DFB-Team einen echten Härtestest. Nach Rückstand findet die deutsche Mannschaft zwar die richtige Antwort - leistet sich jedoch insgesamt zu viele Fehler."

  • Italien:

Gazzetta dello Sport: "Gnonto mit Traumdebüt: Mancini findet Italien wieder, aber Kimmich rettet die Deutschen. Es gibt kein offizielles Spiel, in dem Deutschland Italien schlagen kann. Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, jetzt die Nations League. Wir sind ihr Fluch. Das war auch nötig nach dem Rückschlag in Wembley. Ein 1:1, das Mancini eine Atempause verschafft und den Horizont aufhellt. Nichts Besonderes, die Probleme bleiben alle bestehen, vielleicht haben die Deutschen den Einsatz etwas unterschätzt, vielleicht hat Argentinien sie getäuscht: aber am Ende hat Italien besser gespielt und mehr verdient."

Corriere dello Sport: "1:1 - Kimmich antwortet auf Pellegrini, Mancini startet neu durch. Die neu zusammengesetzte Squadra Azzurra beginnt mit einem überzeugenden Unentschieden. Entscheidend waren die Paraden von Donnarumma und die Vitalität von Debütant Gnonto, der das Tor zur Führung vorbereitete."

Il Messaggero: "Pellegrini inspiriert junges Italien: Unentschieden gegen Deutschland, was für ein Debüt von Gnonto. Mit jugendlichem Mut begegnete Italien einem Deutschland, das bei seinem "Wiederaufbau" sicher einen Schritt weiter ist, und vermied es, anders als am Mittwoch in London gegen Argentinien, erneut ein hässliche Gesicht zu zeigen."

La Repubblica: "Die Azzurri überzeugen in Bologna gegen Deutschland. Kein schlechter Neustart von Mancini in der Nations League."

La Stampa: "Das neue Lebenselexier und Mancinis Lächeln. Im Fußball geht alles schnell. Innerhalb von drei Tagen von der Pracht im Wembley-Stadion von London zu einer Squadra Azzurra mit Debütanten. Mit Ausnahme von Donnarumma wurden zehn von zehn Spieler ausgewechselt. Doch die Azzurri machten, auch dank eines mittelmäßigen Deutschlands, eine gute Figur. Und aus dem Herzblut des Debütanten Gnonto schöpften sie auch Zukunftsperspektiven."