Warum Mollet für Schalke zum Transfer-Coup werden könnte

Mit Florent Mollet lockte der FC Schalke 04 einen erfahrenen Stammspieler aus der französischen Ligue 1 ins Ruhrgebiet.
Wie sehen die Rahmendetails aus? Was sind Mollets Stärken? Und wieso könnte Schalke ein echter Coup mit seiner Verpflichtung gelungen sein? sport.de beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Transfer-Deal.
Florent Mollet zum FC Schalke 04: Das sind die Rahmendetails
Mollet schließt sich dem FC Schalke 04 bis zum Ende der Saison 2024/25 an. Das gaben die Knappen in einer offiziellen Mitteilung bekannt, ansonsten hüllte sich Königsblau ausdrücklich in "Stillschweigen".
Da Mollet beim HSC Montpellier allerdings noch bis zum Sommer 2023 unter Vertrag stand, muss man nicht all zu lange im trüben Teich fischen, um herauszufinden, dass Schalke eine Ablöse gezahlt hat.
Diese beziffert der "kicker" auf überraschend schmale 500.000 Euro, weitere Bonuszahlungen sind demnach möglich. Der französische Liga-Insider Mohamed Toubache-Ter schreibt hingegen von einer Ablöse in Höhe von 700.000 Euro, die auf bis zu 1,5 Millionen Euro ansteigen könnte. Angesichts eines Marktwertes von etwa sechs Millionen Euro ist S04 so oder so aber wohl ein echter Coup gelungen.
Abstriche muss Mollet wohl beim Gehalt machen. Zuletzt soll der Mittelfeldspieler zwischen 700.000 Euro und 1,1 Millionen Euro kassiert haben. Dass Schalke diese Summe bietet, ist wohl ausgeschlossen.
Mögliche Beweggründe für den Wechsel zum FC Schalke 04
Warum sich Mollet trotz der erwartbaren Abstriche dem FC Schalke 04 angeschlossen hat, lässt sich natürlich nur spekulativ beurteilen. Laut "Get French Football News" hat er allerdings nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihn die deutsche Bundesliga reizt.
Demnach waren der Schalke, Mainz 05, der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach bereits 2020 interessiert. Damals hatte Mollet in Montpellier allerdings noch drei Jahre Restvertrag, große Investitionen waren auch aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Gegenüber "francebleu.fr." erklärte Mollet im November 2020 zudem, ein konkretes Angebot habe nie auf dem Tisch gelegen.
Mit Olympique Lyon soll "Le Progrès" zufolge unlängst zwar auch ein großer Name aus Frankreich die Fühler nach Mollet ausgestreckt haben, eine neue Erfahrung in der Bundesliga hat den Verbleib in der Ligue 1 aber wohl ausgestochen.
Sollte der Traum vom deutschen Oberhaus tatsächlich ausschlaggebend gewesen sein, wundert der Wechsel zum FC Schalke 04 umso weniger. Schließlich sind Fan-Massen und prickelnde Atmosphäre in Gelsenkirchen garantiert.
Das zeichnet den Neuzugang des FC Schalke 04 aus
"Florent besitzt eine überdurchschnittliche Spielintelligenz und ein gutes Raumverhalten, das unser Offensivspiel variabler machen wird und gleichzeitig unsere Arbeit gegen den Ball bereichert", heißt es in der Transfer-Mitteilung auf "schalke04.de". "In den vergangenen Jahren hat er nur eine Handvoll Spiele verletzungsbedingt verpasst, das spricht für seine Professionalität."
Worte, die sich problemlos mit Daten unterfüttern lassen. Die Vita des 30-Jährigen weist über 300 Pflichtspiele auf, allein 139 Mal stand der Schalker Neuzugang in der Ligue 1 auf dem Rasen. 28 Tore und 18 Vorlagen (eine Torbeteiligung alle 3,7 Partien) untermauern die Offensiv-Fähigkeiten Mollets.
Zudem kam Mollet 2021/22 auf vier Positionen zum Einsatz. Meist bekleidete der Franzose im Mittelfeld den rechten Flügel, aber auch links, offensiv hinter den Spitzen oder im zentralen Mittelfeld stellte der 30-Jährige sein Können unter Beweis.
Eindruck hat Mollet in Frankreich auch mit seiner außergewöhnlichen Stärke bei Standards hinterlassen. Den Freistoß-Qualitäten des Kickers aus der Jugend des FCO Dijon widmete Montpellier bei der durchaus emotionalen Bekanntgabe des Wechsels sogar eine ganze Passage.
Darum könnte der Deal für den FC Schalke 04 zum echten Transfercoup werden
Er "werde alles dafür tun, um mit der Mannschaft eine erfolgreiche Saison zu spielen und die Klasse zu halten", wird Mollet auf der Schalker Vereinshomepage zitiert. Genau diese Aussage untermauert, warum der Neue extrem wertvoll für die Knappen werden könnte.
In Frankreich ist Mollet durchaus dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und kritischen Fragen nicht auszuweichen. "In diesem Job braucht man einen großen Charakter, sonst besteht man nicht", erklärte der Routinier bereits Ende 2020.
Keine schlechten Voraussetzungen im Fight gegen den erneuten Abstieg.
Marc Affeldt