Flick plant weniger Rotation - Sorgen um Gnabry

Hansi Flick plant im dritten Nations-League-Spiel der Fußball-Nationalmannschaft innerhalb einer Woche weniger Rotation als zuletzt gegen England, kann auf einen Offensivstar des FC Bayern aber womöglich nicht zählen.
Torwart und Kapitän Manuel Neuer bekam vom Bundestrainer allerdings als Einziger eine öffentlich ausgesprochene Einsatzgarantie für die Partie gegen Ungarn am Samstag (20:45 Uhr/RTL) in Budapest. "Wir werden da keine Änderung machen", sagte Flick.
Fraglich ist der Einsatz von Offensivspieler Serge Gnabry wegen muskulärer Probleme in der Wade. Der Bayern-Profi absolvierte am Freitag nur eine Laufeinheit. Wie Timo Werner war er am Dienstag beim 1:1 gegen England eingewechselt worden.
Werner ist laut Flick wieder eine Startoption für die Position in der Angriffsspitze: "Er ist einer, der vorne Tore schießt, der eine gute Quote hat."
Nationalmannschaft will sich "mal belohnen für den Aufwand"
Im Vergleich zur Partie gegen Italien (1:1) hatte Flick gegen England sieben Änderungen in der Startelf vorgenommen. Jetzt soll der Fokus auch auf Automatismen gelegt werden.
"Es ist so, dass wir schon drei Punkte holen wollen. Wir wollen uns in den nächsten beiden Spielen mal belohnen für den Aufwand, den wir immer betreiben", sagte der 57-Jährige. Es tue gut, "wenn man eingespielt ist", betonte Flick.
Vor Ungarn hat der ehemalige Bayern-Coach großen Respekt. "Nach England ist das das schwerste Spiel, das man haben kann", warnte Flick: "Das ist eine Mannschaft, die sehr kompakt in der Defensive agiert, kaum was zulässt, kaum Räume freigibt. Es wird eine ganz große Aufgabe für uns."
Flick-Kritik an Nations League: Vier Spiele "zu viel"
Die Ansetzung von vier Länderspielen binnen zehn Tagen sieht Flick auch mit Blick auf die folgende WM-Spielzeit kritisch.
"Vier Spiele sind einfach zu viel nach so einer langen Saison", sagte der Bundestrainer. Die DFB-Auswahl spielt an diesem Samstag in Budapest gegen Ungarn und drei Tage später in Mönchengladbach gegen Italien.
"Man muss auch die zwei Jahre zusammenpacken. Wir hatten eine Pandemie, da sind viele Spiele hintangestellt worden", sagte Flick. "Wir hatten viele englische Wochen, eine kurze Sommerpause für die Spieler. Dann ist es so, dass man fast keine Vorbereitung hat, dann steigt man wieder in den Bundesliga-Alltag und in die Champions League ein."
Appell an die Verbände
Die Spitzenspieler seien bis zum Start der WM in Katar am 21. November "alle drei, vier Tage" gefordert. "Man sollte sich dem schon mal annehmen und hinterfragen, wie man den Spielern eine Pause gönnen kann", sagte Flick und nahm den Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA in die Pflicht. Die Experten sollten "die Dinge untersuchen und ein paar Maßnahmen festlegen".
Thomas Müller äußerte zurückhaltend: "Es ist einfach so, wie es ist. Das ist unser Job, den wir erledigen müssen." Der Spielkalender sei nicht "der Wunschtraum", es müsse aber "irgendwie" realisiert werden, dass die Spiele stattfinden.