Knäbel benennt mittelfristige Zielsetzung des FC Schalke

Seit der katastrophalen Bundesliga-Saison 2020/2021, aus der der FC Schalke 04 als abgeschlagener Tabellenletzter und Absteiger hervorging, hat sich der Klub aus dem Ruhrgebiet praktisch einen kompletten Neuanstrich verpasst. Das Personal wurde ausgetauscht, eine neue Vereinsphilosophie auferlegt. Nach der Rückkehr ins Fußball-Oberhaus hat Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel jetzt verraten, wo er die Königsblauen mittelfristig sieht.
Für die laufende Spielzeit, die für den FC Schalke mit zwei Remis und zwei Niederlagen eher schlecht als recht begann, schwor der S04-Boss den Klub auf eine echte Bewährungsprobe ein.
"Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir mehr Misserfolge zu verarbeiten haben werden, als wir es in der zweiten Liga mussten", meinte Knäbel im Interview mit "Welt".
Oberstes sportliches Ziel bleibe bis auf Weiteres der Klassenerhalt in der Bundesliga. Für Knäbel steht auch fest, wie lange sich der FC Schalke noch an dieser Vorgabe orientieren sollte: "Ich denke, wenn wir es schaffen sollten, zwei Jahre in der Bundesliga zu bleiben, wäre es danach an der Zeit, sich andere Ziele zu setzen – bei allen Problemen, die auf uns zukommen könnten wie etwa Corona oder volkswirtschaftliche Krisen."
Der 56-Jährige führte auch gleichzeitig aus, warum er den Königsblauen nicht dauerhaft diese Bescheidenheit auferlegen will: "Den Schalkern kannst du nicht Abstiegskampf auf ewig verkaufen."
Knäbel schwärmt von Schalkes Sportdirektor Schröder
Rückblickend auf seine bisherigen knapp eineinhalb Jahre im Verein hob Knäbel die außergewöhnliche Leistung der Verantwortlichen hervor, einen Bundesliga-Kader zusammenzustellen, dessen Gehaltsaufwand um mehr als die Hälfte im Vergleich zu vor zwei Jahren reduziert werden musste: "Wir haben hart gearbeitet, um Schalke neu aufzustellen. Das war nicht leicht, aber gemeinsam haben wir den Turnaround geschafft."
Sowohl das Gehaltsniveau als auch die Transferausgaben seien über Jahre hinweg "auf Champions-League-Niveau getrimmt" gewesen. "Das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied zu dem, was wir heute zur Verfügung haben. Ich habe das immer als Herausforderung gesehen und versucht, mich damit zu arrangieren – so schwer das oft auch war."
Ein besonderes Lob verteilte Schalkes Sportvorstand an Rouven Schröder, der seit seinem Wirken als Sportdirektor in Gelsenkirchen mehrere Dutzend Transfers abgewickelt und den Kader innerhalb von eineinhalb Jahren vollständig umgekrempelt hat: "Die Arbeit, die er geleistet hat, ist außergewöhnlich – sowohl in der Qualität als auch in der Quantität. Er hat es geschafft, dass wir jetzt sagen können: Nach dem Abschluss dieser Transferperiode steht unsere Mannschaft."