20.10.2022 11:24 Uhr

Kehl legt den Finger in die BVB-Wunde

Fordert eine deutliche Steigerung: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl
Fordert eine deutliche Steigerung: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl

Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl war nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal nicht wirklich zufrieden. Der BVB muss sich deutlich steigern, um die Ziele zu erreichen, so der ehemalige Kapitän.

Ein Eigentor von Bright Arrey-Mbi (11.) und ein Elfmeter vom eingewechselten Jude Bellingham zählten zu den wenigen Lichtblicken im Zweitrunden-Pokalspiel von Borussia Dortmund bei Hannover 96 am Mittwochabend. Trotz des Weiterkommens fand Sportdirektor Sebastian Kehl im Nachgang daher deutliche Worte.

"Wir haben 2:0 gewonnen, sind eine Runde weiter – mehr war es aber nicht", sagte Kehl bei "Sky". Für den BVB war es der erste Sieg seit dem Champions-League-Hinspiel beim FC Sevilla (4:1) Anfang Oktober. Seither hatte die Elf von Edin Terzic ein Unentschieden gegen den FC Bayern (2:2) erkämpft sowie zwei enttäuschende Leistungen gegen Sevilla (1:1) und Union Berlin (0:2) gezeigt.

Der ehemalige Mittelfeldspieler sah zwar in gewissen "Spielphasen" eine Verbesserung, "wir müssen uns aber noch deutlich steigern". Kehl legte nach dem letztlich knappen Sieg gegen den Zweitligisten den Finger in die Wunde: "Zwischenzeitlich hat es gebrannt, Hannover hatte Chancen, die Souveränität fehlte uns über das gesamte Spiel. Das war auch auf dem Platz zwischen den Jungs ein Thema. Wir müssen stabiler werden und besser Fußball spielen."

BVB hofft auf schnelle Rückkehr von Marco Reus

Dortmund konnte sich letztlich bei Schlussmann Gregor Kobel bedanken, der in der Liga gegen Union noch folgenschwer gepatzt hatte. Gleich mehrfach hielt der Schweizer den BVB mit starken Paraden im Spiel. "Er war ein ganz wichtiger Faktor", hob auch Sebastien Kehl hervor. 


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Trotz der zuletzt wenig überzeugenden Spiele der Schwarz-Gelben sieht der Nachfolger von Erfolgsmanager Michael Zorc die Mannschaft noch "immer in der Lage, den Titel zu gewinnen". Voraussetzung: "Wir müssen einen schnellen Lerneffekt erzielen, um unsere Ziele zu erreichen."

Kehl lobte unterdessen die "vernünftige" Entscheidung von BVB-Coach Edin Terzic, Dauerbrenner Jude Bellingham zunächst auf die Bank zu setzen: "Es war mal an der Zeit, Jude draußen zu lassen. Wir werden ihn in den kommenden Wochen in einer guten Frische brauchen." 

Kapitän Marco Reus war indes nach seinem Comeback gegen Berlin nicht mit an die Leine gewechselt. Er habe anschließend "eine kleine Reaktion gezeigt, aber zwei Tage können eine Menge ausmachen. Wir hoffen, dass es für Samstag reicht". Dann trifft der BVB auf den VfB Stuttgart (15:30 Uhr).