26.10.2022 18:53 Uhr

Hintergründe zu Schröders Rücktritt enthüllt

Rouven Schröder hat den FC Schalke auf eigenen Wunsch hin verlassen
Rouven Schröder hat den FC Schalke auf eigenen Wunsch hin verlassen

Inmitten der noch andauernden Trainersuche hat Rouven Schröder am Mittwoch seinen Posten als Sportdirektor des FC Schalke 04 völlig überraschend aufgegeben. Offiziell heißt es, der 47-Jährige habe aus "persönlichen Gründen" hingeschmissen. Nun kommen weitere Details ans Licht.

Anstatt einen neuen Cheftrainer zu präsentieren, musste der FC Schalke 04 am Mittwochnachmittag bekannt geben, dass Sportdirektor Rouven Schröder die Vereinsspitze um die Auflösung seines eigentlich bis 2024 gültigen Vertrags gebeten hat. Mit sofortiger Wirkung verlässt der "Architekt der Aufstiegsmannschaft", wie es in der S04-Mitteilung hieß, den Bundesligisten.

Schröder habe den Job auf Schalke "aus persönlichen Gründen" beenden wollen, erklärte der Klub im Statement. "Gerne wären wir den eingeschlagenen Weg mit Rouven weitergegangen, sind seinem persönlichen Wunsch dennoch nachgekommen", kommentierte Vorstandsvorsitzender Dr. Bernd Schröder.


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Kurz nach der offiziellen Bekanntgabe kommen nun weitere Hintergründe ans Licht, wenngleich unterschiedliche Informationen kursieren.

Wollte Schröder erst im Winter gehen?

Klar scheint: Während Schröders Rücktritt für das Schalker Umfeld und seine Fans völlig aus dem Nichts kam, sei die Klubspitze nach Angaben von "Sky" derweil nicht überrascht gewesen. Der Schalke-Vorstand habe Schröders Tendenz zu einem vorzeitigen Abschied durchaus schon in den vergangenen Wochen mitbekommen. 

Wie "Bild" berichtet, hatte Schröder den Vorstand zuletzt sogar bereits darüber informiert, seinen Vertrag nicht erfüllen zu wollen. Angedacht war demnach zunächst ein Rückzug zur Winterpause. Dass er nun schon aufhörte, lag offenbar daran, dass in der Klubspitze unterschiedliche Ansichten bezüglich der Neubesetzung des Cheftrainer-Postens gab: Rouven Schröder wollte Thomas Reis verpflichten, der Aufsichtsrat um Axel Hefer stehe dem Ex-Bochumer skeptisch gegenüber.

Etwas anders sieht es "Sky": Demnach liegen weder Unstimmigkeiten mit den sportlichen Verantwortlichen zugrunde noch habe es private Gründe gegeben. "Bild" hingegen deutet an, dass die Krebsdiagnose bei einem engen Freund Schröders durchaus mit der Entscheidung zu tun haben könnte. 

Schalke 04: Schröders Entscheidungen im Sommer fruchten nicht

Ausschlaggebend für den plötzlichen Rücktritt ist den Berichten zufolge, dass Rouven Schröder in den vergangenen Wochen seine bisherige Arbeit auf Schalke reflektiert und hinterfragt hat. Viele Entscheidungen entpuppten sich im Nachhinein als unglücklich, gerade mit Blick auf den Umbau der Mannschaft im vergangenen Sommer sowie auf die Trainerfrage. 

Seine Aufgaben werden laut Schalke-Mitteilung vorerst von Sportvorstand Peter Knäbel übernommen. 

Klar ist, dass Schröders Rückzug für Schalke zur Unzeit kommt. Der Sportdirektor war es, der im Sommer den mittlerweile geschassten Frank Kramer als Cheftrainer in Gelsenkirchen installiert und in den vergangenen Tagen zahlreiche Gespräche über die Nachfolgeregelung geführt hatte.

Medienberichten zufolge wird Thomas Reis den Job auf Schalke übernehmen, bei den Gesprächen mit dessen Noch-Arbeitgeber VfL Bochum soll es zu einer Annäherung in der Frage über die Höhe der Ablösesumme gekommen sein.