05.12.2022 21:57 Uhr

Wilde Samba-Party! Brasilien zaubert sich ins Viertelfinale

Nach den Toren im ersten Durchgang legten Neymar (r.) und Co. ein paar Tänze hin
Nach den Toren im ersten Durchgang legten Neymar (r.) und Co. ein paar Tänze hin

Sie zauberten für Pelé, sie tanzten für Pelé: Weltstar Neymar und Brasiliens famoser Fußball-Zirkus haben der Nation im Bangen um das schwerkranke Idol eine unbeschwerte WM-Party geschenkt.

Der 45 Minuten lang sagenhaft starke Rekord-Weltmeister schaltete im Achtelfinale Südkorea voller Spielwitz mit 4:1 (4:0) aus und ist nur noch drei Siege vom "Hexa" entfernt - dem ersehnten sechsten WM-Stern. Auch gegen Kroatien am Freitag wird die Selecao, die zeitweise entfesselt spielte wie seit Jahren nicht mehr, klarer Favorit sein.

Brasilien bekam reichlich Gelegenheit, seine vor dem Turnier einstudierten Tortänze zu zeigen. Nach dem 1:0 (7.) ließ Vinicius Junior mit drei Kollegen elegant die Hüften kreisen, Neymar (13., Foulelfmeter) hüpfte mit der Mannschaft wie wild in der Jubeltraube, Richarlison (29.) tanzte nach seinem Traumtor sogar mit Trainer Tite.


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Lucas Paqueta (36.) legte später mit Neymar, der nun 76 Länderspieltore hat (eines weniger als Pelé), eine Samba auf den Rasen - die überforderten Koreaner wussten nicht, wo ihnen der Kopf steht.

"Wir spielen auch für Pelé", sagte Torschütze Vinicius Junior. "Er hat uns immer unterstützt. Wenn wir an ihn denken, macht uns das stark." Somit sei Brasilien "jetzt richtig angekommen, wir haben viel Selbstvertrauen".

Und das soll ihn und seine Mitspieler weit bringen, betonte Neymar: "Wir träumen vom Titel und müssen jetzt Schritt für Schritt nach vorne gehen. Drei Siege fehlen noch, wir sind voll darauf eingestellt und mental fixiert."

Fixstern Neymar zurück im Team

In der zweiten Halbzeit schaltete der Favorit vor 43.847 Zuschauerinnen und Zuschauern entspannt auf Schonung um, das ermöglichte Paik Seung-Ho immerhin den Ehrentreffer (76.).

Superstar Neymar kam nach zwei Spielen Pause wegen einer Knöchelverletzung fulminant zurück und war gleich wieder der Fixstern. Er schuf den Platz für die anderen Artisten.

Südkorea setzte auf seinen Topstürmer Heung-Min Son, der bis auf eine Großchance (47.) kaltgestellt war, auf dem rechten Flügel spielte für den Halbfinalisten von 2002 der Mainzer Lee Jae-Sung. Doch was half es?

Dreißigminütige Demonstration von brasilianischer Fußballkunst

Die Rollen waren eindeutig verteilt, Südkorea ging als krasser Außenseiter ins Spiel und schlief sogleich folgenschwer. Raphinha ging auf rechts ohne Gegenwehr durch und passte scharf in die Mitte, hinter einem Spielerknäuel stand Vinicius Junior frei. Vor dem Elfmeter riefen die Fans dann Neymars Namen, Jung Woo-Young hatte Richarlison gefoult. Der Star kam - und traf. Erst danach hatte Südkorea durch Hwang Hee-Chan (17.) per Fernschuss eine erste Chance.

Es folgte eine dreißigminütige Demonstration von brasilianischer Fußballkunst, wie sie lange nicht mehr zu sehen gewesen war. Richarlison hielt den Ball dreimal mit dem Kopf in der Luft, dann entspann sich blitzartig ein Passdreieck zum 3:0. Das vierte Tor war kaum weniger schön. Brasilien tanzte mit Ball - und ohne. Nie hatte Brasilien bei einer WM zur Halbzeit höher geführt. Auf der Tribüne lachten Cafu, Roberto Carlos, Rivaldo und Ronaldo. Sie alle haben die WM gewonnen. Neymar noch nicht.


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