BVB-Vize: "Ich weiß, wie Aki Watzke leidet"

Gut einen Monat ist es her, da wurde Silke Seidel bei Borussia Dortmund zur neuen Vizepräsidentin gewählt. Nun hat die 60-Jährige über ihre Pläne mit dem BVB gesprochen und erläutert, wie sie den Zusammenhalt beim Revierklub stärken will. Hierbei hat sie auch verraten, mit wie viel Herzblut Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke am BVB hängt.
Seit fast zwei Jahrzehnten ist Silke Seidel schon mit Borussia Dortmund verbunden. Aus einer anfangs noch lockeren Geschäftsbeziehung zwischen ihrem Arbeitgeber, den Dortmunder Stadtwerken, und dem BVB wurde über die Jahre ein "enger Austausch", wie die für den Immobilienbereich tätige heute 60-Jährige den "Ruhr Nachrichten" verriet.
Schnell sei "ihr Herz berührt" worden, sie fiebere intensiv mit, so Seidel, die Ende November dieses Jahres einstimmig zur Vizepräsidentin des Revierklubs gewählt wurde. Zuvor war Seidel schon seit 2015 im Aufsichtsrat der BVB KgaA tätig gewesen.
"Der BVB und Dortmund, das hat immer schon für mich zusammengehört, das ist Heimat", sagte die studierte Diplom-Verwaltungswirtin, die im Umfeld des heutigen Signal Iduna Parks aufwuchs.
Als Klub-Boss Hans-Joachim Watzke und der langjährige BVB-Präsident Reinhard Rauball, der mittlerweile sein Amt niedergelegt hat und wunschgemäß durch Reinhold Lunow abgelöst wurde, an sie herangetreten seien, habe ihr "Herz sofort Ja" gesagt, nach reiflicher Überlegung stimmte auch Seidels Bauch zu.
Seidel nimmt hohe Ticketpreise beim BVB ins Visier
Auf der Agenda der neuen Vizepräsidentin stehen unter anderem die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Sorgen, dass die von Männern dominierte Fußball-Welt sie nicht ernst nehme, habe sie nicht. Man dürfe eben nur "nicht zart besaitet, sondern muss robust sein", sagte die 60-Jährige. Seidel spürt, dass sie akzeptiert wird.
Für die Funktionärin steht aber ohnehin nicht der Sport im Vordergrund, sondern die Belange der Mitglieder und Fans. "Wir müssen uns immer wieder neu bemühen, dieses Wir-Gefühl zu betonen, müssen bodenständig bleiben und bei allen Entscheidungen beurteilen, ob das zu uns als BVB passt", erklärte Seidel, für die auch ganz bestimmte Personen die Identität des Vereins ausmachen.
Als Beispiele nannte sie den Dortmunder Coach Edin Terzic, den sie als "Botschafter" bezeichnete oder auch den mit Herzblut arbeitenden Vorstandsboss Watzke, über den sie verriet: "Ich weiß, wie er leidet, wenn der BVB verliert."
Eines der größeren Probleme für die Vizepräsidentin sind zudem die hohen Ticketpreise. "Eine Familie muss sich diese weiterhin leisten können", betonte Seidel gegenüber den "Ruhr Nachrichten". Wie sie dies gewährleisten will, ließ Seidel allerdings noch offen.