04.06.2023 16:40 Uhr

Matthäus teilt aus: "Alles ein bisschen grau" beim FC Bayern

Vermisst die Wärme beim FC Bayern: Lothar Matthäus
Vermisst die Wärme beim FC Bayern: Lothar Matthäus

Nur wenige Minuten nach dem dramatischen Gewinn der Meisterschaft verkündete der FC Bayern die Trennung von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Eine weise und vor allem unumkehrbare Entscheidung, findet der frühere Münchner Kapitän Lothar Matthäus.

"Es hat nicht so funktioniert, wie es sich alle Fans, die Verantwortlichen und ehemalige Spieler gewünscht haben. Diejenigen, die Brazzo und Oli eingestellt haben, haben eigentlich etwas Anderes erwartet – nicht nur, was die Leistung der Mannschaft auf dem Platz angeht", resümierte Matthäus im Gespräch mit der "Abendzeitung".

Kahn und Salihamidzic wurde die teils chaotische Rückserie beim FC Bayern zum Verhängnis. In Krisenzeiten gaben die beiden Führungskräfte oftmals kein gutes Bild ab.

Matthäus zweifelt daher an einem möglichen Comeback der Geschassten. "Das kann ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen", betonte der 62-Jährige, der den Ex-Profis unterschiedliche Zeugnisse ausstellte: "Brazzo war immer fleißig. Oli hat eben sein Ding gemacht."

"Alles ein bisschen grau geworden beim FC Bayern"

Ein wenig übel nimmt Matthäus seinen einstigen Mitspielern, wie eisig das Klima an der Säbener Straße unter ihrer Leitung war.

Der FC Bayern habe "in dieser Zeit etwas verloren hat, was den Klub in den vergangenen Jahrzehnten stark gemacht hat: dieser Zusammenhalt, diese Atmosphäre im Verein, die sich auch immer auf die Mannschaft übertragen hat", so der Rekordnationalspieler.

Mit Kahn und Salihamidzic an der Spitze sei "in den vergangenen zwei Jahren alles ein bisschen grau geworden bei Bayern, ein bisschen traurig".

Jetzt müsse man "wieder dahinkommen, wo man mal war", forderte Matthäus: "Dass es schön ist beim FC Bayern, dass die Fans wieder Spaß haben - und die Mitarbeiter gern zur Arbeit gehen."

Für Kahn hat der bisherige stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen übernommen, ein Salihamidzic-Nachfolger als Sportvorstand wird noch gesucht.