08.02.2024 12:10 Uhr

"Holding Six"? Transfer-Beben beim FC Bayern prognostiziert

Kimmich ist nicht die
Kimmich ist nicht die "Holding Six", die sich Tuchel für den FC Bayern wünscht

Weder im vergangenen Sommer noch im Winter bekam der FC Bayern die von Thomas Tuchel immer wieder lautstark geforderte "Holding Six". Michael Reschke, ehemaliger Technischer Direktor der Münchner, glaubt: Wenn ein neuer Sechser wirklich kommen sollte, könnte das im Kader ein kleines Personal-Beben auslösen. 

Die Frage und der Wunsch nach einer "Holding Six" sind beim FC Bayern seit Monaten omnipräsent. Eine Antwort bzw. Lösung für dieses Problem hat der Rekordmeister bis heute nicht gefunden. Joshua Kimmich wird meist mit der Abräumer-Aufgabe betraut, ideal ist diese Rolle in den Augen von Michael Reschke aber nicht für ihn. 

Zwar werde Kimmich seiner Meinung nach in den letzten Monaten "viel zu negativ" beurteilt und spiele "eine gute Saison", sagte Reschke im "AZ"-Interview, aber: "Meine Überzeugung – auch wenn er das nicht so gerne hört – ist die: Joshua ist am besten und wertvollsten auf der Achterposition, wenn er einen aggressiven Balleroberer an seiner Seite hat."

Kimmich kein idealer Sechser für den FC Bayern

Auf der Sechs könne Kimmich seine offensiven Qualitäten hingegen "nicht komplett zur Geltung bringen", urteilte Reschke: "Deshalb kann ich Tuchel in dieser Frage verstehen. Jo einen Javi-Martínez-Typ an die Seite zu stellen, wäre ideal – für Bayern und für Jo, der dann wieder deutlicher zeigen würde, dass er ein internationaler Spitzenspieler ist."

Was Reschke allerdings auch anmerkt: Die Verpflichtung eines neuen Sechsers würde für die anderen Mittelfeldspieler im Kader nicht folgenlos bleiben. "Es wäre eine sehr herausfordernde Situation für die Kaderplaner der Bayern. Neben sportlichen Faktoren spielen da auch die wirtschaftlichen Faktoren eine große Rolle", sagte er. 

Ein kleines Transfer-Beben ist laut Reschke schon fast eine unumgehbare Folge einer Sechser-Verpflichtung. "Wenn ein Sechser kommt, müsste man fast zwangsläufig einen, vielleicht sogar zwei Achter abgeben. Sonst ist die Gefahr von zu viel Unzufriedenheit im Kader zu groß. Man könnte durch Verkäufe zudem wichtige Transfereinnahmen verbuchen und gleichzeitig Gehaltsvolumen freischaufeln", analysierte der frühere Technische Direktor der Münchner.