04.03.2024 13:55 Uhr

Nach Tuchel-Aus: Klose attackiert Bayern-Führung

Miroslav Klose sieht die Entwicklung beim FC Bayern kritisch
Miroslav Klose sieht die Entwicklung beim FC Bayern kritisch

Vor dem Wiedersehen zwischen dem FC Bayern und Lazio Rom in der Champions League ist Miroslav Klose ein gefragter Mann, schließlich ist der ehemalige deutsche Nationalspieler zu aktiven Zeiten für beide Klubs auf Torejagd gegangen. Seine Verbindung zu den Italienern scheint jedoch stärker zu sein - auch, weil er die Personalentscheidungen in München immer seltener nachvollziehen kann.

"Man sollte mit einem Trainer von Vereinsseite her etwas geduldiger sein und ihm noch mehr Zeit geben, damit die Spieler seine Ideen verstehen können", sagte Klose im Interview mit "ran" über die bevorstehende Trennung zwischen Tuchel und dem FC Bayern.

Beide Seiten wollten ursprünglich mindestens bis 2025 zusammenarbeiten, entschieden sich nach dem Negativtrend der letzten Monate jedoch um und gehen schon Ende Juni getrennte Wege.

Klose dazu: "Ich erinnere mich noch, als Louis van Gaal zu Bayern gekommen ist: Da hat er überall auf dem Platz Linien eingeteilt und Dreiecke aufgestellt, zwischen denen man sich bewegen musste. Da haben wir Spieler erstmal gar nichts kapiert, bis du es irgendwann nach drei bis vier Monaten verstanden hast. Und dann hast du halt so einen erfolgreichen Fußball spielen können, der ja bis heute die Grundlage beim FC Bayern bildet."

Generell bemängelte der 45-Jährige, dass man beim deutschen Rekordmeister nur "selten" die nötige Zeit bekäme, um seine Spielidee zu vermitteln.

Klose sorgt sich um "DNA" des FC Bayern

Zugleich machte Klose keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über einige Stars der Münchner.

"Man muss ehrlicherweise auch zugeben, dass bei Bayern einige Spieler zuletzt nicht ihr Niveau abgerufen haben", verdeutlichte der Weltmeister von 2014. Und: "Meine Meinung ist, dass es in der Struktur, in der Zusammenstellung der Mannschaft nicht stimmt."

So sei ein zusammengewürfelter Haufen von Spielern entstanden, der "in vielen Bereichen verwundbar" sei. Auch, weil "in den Führungsrollen irgendwann ein Vakuum" war.

Klose befürchtet, dass die vielen Trainerwechsel größere Spuren hinterlassen haben könnten. "Da muss man aufpassen, dass der Klub seine DNA nicht verliert, weil das gefährlich ist", warnte der frühere Weltklasse-Angreifer.