08.05.2024 13:05 Uhr

Javi Martínez: Darum ist der FC Bayern abgestürzt

Beim FC Bayern lief 2023/2024 zumindest national wenig zusammen
Beim FC Bayern lief 2023/2024 zumindest national wenig zusammen

In der Champions League hat der FC Bayern 2023/2024 die Erwartungen erfüllt, auf nationaler Ebene dagegen enttäuscht. Der frühere Münchner Javi Martínez zeigt für die Schwankungen der Mannschaft Verständnis, übt jedoch auch Kritik.

"Die Bundesliga-Saison der Bayern war bis vor ein, zwei Monaten überhaupt nicht schlecht!", betonte der 35-Jährige im Gespräch mit der "Bild". Meister Bayer Leverkusen sei schlichtweg "außergewöhnlich stark" gewesen.

Zwar hätte seine alte Liebe "nicht die beste Bundesliga ihrer Geschichte gespielt", aber dennoch einen ordentlichen Punkteschnitt vorzuweisen. Problem: Die Werkself war einfach zu konstant.

"Da ist es verständlich, dass die Bayern in den vergangenen ein bis zwei Monaten abgebaut haben, da sie die Meisterschaft schon verloren gesehen haben", gab Martínez zu bedenken.

Hinzu komme, dass die Dauer-Dominanz der Münchner in der Bundesliga bei den Spielern für einen Verlust an "Konzentration und Motivation" gesorgt haben könnte, merkte der Spanier an.

Javi Martínez vermisst "reinen Sechser" beim FC Bayern

Auch zur bislang erfolglosen Trainersuche des FC Bayern bezog Martínez Stellung.

"Xabi Alonso wäre der perfekte Trainer für Bayern gewesen, da bin ich mir sicher. Ich hätte Xabi sehr gerne dort gesehen. Der Klub und er mit seiner Art und Arbeitsweise passen einfach zusammen", hob der Routinier, der den deutschen Rekordmeister 2021 nach neun Jahren und 268 Pflichtspielen gen Katar verlassen hatte, hervor.

Als defensiver Mittelfeldspieler glaubt Martínez zu wissen, was seinem ehemaligen Arbeitgeber zuletzt gefehlt hat: "Ein defensiver Sechser. Bayerns aktuelle Mittelfeldspieler können teilweise in der Defensive mithelfen, ich sehe aber keinen als reinen Sechser."

Ähnlich hatte sich Coach Thomas Tuchel schon im vorigen Sommer geäußert. Sein Wunsch nach einer "Holding Six" blieb allerdings unerfüllt.

Generell sieht Martínez in Bayerns Verteidigung noch Luft nach oben: "Die Abwehr hatte zuletzt viele Probleme, oft wegen individueller Patzer. Da sollte die Mannschaft auch verstärkt werden."