07.08.2024 21:45 Uhr

Taktischer Fehler? Bayern-Kenner verteidigt Hoeneß

Uli Hoeneß ist Ehrenpräsident des FC Bayern
Uli Hoeneß ist Ehrenpräsident des FC Bayern

Uli Hoeneß hat zuletzt öffentlich ausgeplaudert, dass der FC Bayern vor weiteren Verpflichtungen noch Spieler abgeben muss. Ein taktischer Fehler des Ehrenpräsidenten? Michael Reschke, zwischen 2014 und 2017 selbst an der Säbener Straße angestellt, sieht die Aussagen der Klublegende gelassen.

"Uli Hoeneß hat nur formuliert, was eh jeder in der Szene weiß. Es ist einfach bekannt, dass die Bayern Spieler verkaufen müssen. Internationale Topvereine, die sich mit Spielern dieser Klasse beschäftigen, kennen den Markt. Hoeneß hat da kein Geheimnis ausgeplaudert", reagierte Reschke im Interview mit "Sport1".

Hoeneß hatte beim 75-jährigen Vereinsjubiläum des SV Seligenporten klargemacht, dass noch Spieler verkauft werden müssen, will der FC Bayern nach den Verpflichtungen von Joao Palhinha, Michael Olise und Hiroki Ito seinerseits noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen. Der deutsche Rekordmeister habe "keinen Geldscheißer", machte der 72-Jährige deutlich.

"Der FC Bayern ist sein Lebenswerk und er nimmt sich das Recht so zu reden wie er denkt, auch wenn das nicht immer jedem passt. Für mich war es etwas ganz Besonderes, dass ich mit Uli und Rummenigge zusammenzuarbeiten durfte. Wir lesen doch alle die Interviews von Hoeneß sehr gerne und haben alle Spaß an den farbenfrohen Bildern, die er verbal malt", unterstützte Reschke seinen Ex-Kollegen.

"Es war eine Wahnsinns-Zeit bei Bayern"

Reschke arbeitete zwischen 2014 und 2017 als Technischer Direktor an der Säbener Straße.

"Ich habe Uli Hoeneß immer bewundert. Wie er den FCB geprägt hat, ist einzigartig in der Klublandschaft. Zu meiner Zeit in München war es dann nicht nur Hoeneß, sondern das Duo Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Diese Beiden in allen Facetten zu erleben, auch in heftigen Diskussionen, war sehr fordernd und belebend. Es war eine Wahnsinns-Zeit bei Bayern, im positivsten aller Sinne", blickte der 66-Jährige zurück.

Hoeneß sei "einfach ein außergewöhnlicher Mensch und das Poltergeisthafte ist doch nur eine Facette", so Reschke weiter. "Es ist bewundernswert, wie vielen Menschen er in schwierigen Phasen ihres Lebens entscheidend geholfen hat. Das ist sicher das Faszinierendste an Uli Hoeneß", schwärmte der gebürtige Rheinländer.