Funktionär des FC Bayern warnt vor AfD und Co.

Benny Folkmann, Geschäftsführer des FC Bayern e.V. und 2. Vorsitzender der Deutschen Sportjugend, blickt mit Sorge auf die Einflussnahme von extremistischen Parteien wie der AfD im Bereich des Sports.
Dieser sei auf die Strategien der Rechten "nicht ausreichend" vorbereitet, "auch aufgrund mangelnder Ressourcen und weil niemand weiß, was noch kommt", warnte Folkmann in einem "FAZ"-Interview. "Die Lage ist ernst. Mit Blick auf die Wahlen wird mir angst und bange."
Unter anderem die AfD versuche "den Sport zu instrumentalisieren", erklärte Folkmann. "Sie versucht das, indem sie ihre Mitglieder in Vereinen wie der Wolf im Schafspelz auftreten lässt. Hierzu gibt es sogar ein AfD-Strategiepapier. Gleichzeitig agiert sie mit parlamentarischen Initiativen."
Wehren gegen die Einflussnahme kann und sollte sich laut Folkmann jeder Verein, auch durch Ausschlüsse von Personen mit extremistischem Gedankengut.
"Der Vereinsausschluss ist das schärfste Schwert. Das muss funktionieren, sonst öffnet man Türen", betonte der Funktionär. "Wir beim FC Bayern haben unsere Satzung entsprechend geändert mithilfe von anerkannten Sportrechtlern. Die Satzung muss wasserdicht sein. In ihr muss konkret aufgenommen werden, was der Verein schützen will."
FC Bayern gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung
Es gehe um die "Werte des Sports", führte Folkmann aus. "Wir beim FC Bayern sind gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, gegen Diskriminierung jeglicher Art. Wir sind gegen jegliche Art von Gewalt, sei es körperliche oder seelische. In der Satzung muss das sehr konkret drin stehen wie in einem Katalog. Dazu müssen dann auch die entsprechenden Sanktionen fixiert werden, die bei einem Verstoß gegen die Satzung umzusetzen sind."
Folkmann schilderte, zur Strategie von AfD und Co. gehöre es auch, "jegliche unabhängige Institution, die ihnen gefährlich werden könnte, zu delegitimieren".
Er selbst sei bereits in Visier der Rechten geraten. "Ein Screenshot meines Social-Media-Profils ist mit Zitaten und anderem von mir in einem offiziellen Organ der NPD gezeigt worden. Es wird versucht, die Menschen, die solche Parteien bekämpfen, öffentlich zu brandmarken. Als Familienvater fängt man dann an, darüber nachzudenken, was noch passieren könnte. Das ist genau das Ziel dieser Agitation."