05.09.2024 07:38 Uhr

Ex-Weltmeister sagt Nagelsmann "harten Weg" voraus

Bundestrainer Julian Nagelsmann spielt mit dem DFB-Team am Samstag gegen Ungarn
Bundestrainer Julian Nagelsmann spielt mit dem DFB-Team am Samstag gegen Ungarn

Zur Heim-EM in Deutschland hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann mit seinem DFB-Team eine wahre Euphoriewelle entfacht. Sportlich endete das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft beim Turnier im eigenen Land mit dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien dennoch enttäuschend. Das nächste große Fernziel ist bereits in Sicht: Die Weltmeisterschaft im Jahr 2026.

Schon nach dem Ausscheiden bei der EM hatte Nagelsmann die große Zielsetzung ausgerufen, bei der WM in den USA, Kanada und Mexiko um den Titel mitspielen zu wollen. Nach Ansicht von Ex-Welt- und Europameister Andreas Möller hat sich der Bundestrainer damit selbst "ziemlich unter Druck gesetzt", wie er in einem Gastbeitrag im "kicker" ausführte.

"Da wartet ein harter Weg auf die Nationalmannschaft. Schon das Abschneiden in der Nations League wird zu einem Gradmesser. Bei allen Experimenten, die der Bundestrainer in den nächsten Monaten eingehen muss. Gegen die Ungarn beginnt eine Findungsphase", so der 57-Jährige, der selbst 85 Mal für Deutschland spielte (29 Tore).

Die größte Aufgabe für die bevorstehenden Spiele in der Nations League bestehe nun zunächst darin, ein neues Gerüst für die DFB-Elf zu finden. Zuletzt hatten mit Manuel Neuer, Toni Kroos, Thomas Müller und Ilkay Gündogan bekanntermaßen gleich vier langjährige Leistungsträger in der Nationalmannschaft ihren Rücktritt erklärt.

Kimmich "sollte wieder auf die Sechser- oder Achterposition"

"Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe für den Bundestrainer, eine Mannschaft mit vergleichbar großen Führungsspielern zu formen. Die bis Ende 2025 feste Konturen haben muss. Denn Experimente verbieten sich in dem halben Jahr vor der WM 2026; da darf es nur noch um Feinschliff und Automatismen gehen", meinte Möller, der vor allem den neuen Kapitän Joshua Kimmich vom FC Bayern nun in der Verantwortung sieht.

In der ewigen Positionsdebatte um den 29-Jährigen forderte Möller derweil ein Umdenken beim Bundestrainer: "Der neue Kapitän, den Nagelsmann weiter auf der rechten Seite einsetzen will, sollte wieder zurückkehren auf die Sechser- oder Achterposition, wo er in der Vergangenheit bei zahlreichen Triumphen mit dem FC Bayern seine Klasse bewiesen hat."