Rummenigge-Zweifel an Kompany
Nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorsaison stand der vergangene Sommer beim FC Bayern im Zeichen des Neustarts. Einige Maßnahmen scheinen bereits zu fruchten, die großen Herausforderungen warten allerdings noch. Der frühere Münchner Michael Rummenigge äußert leise Zweifel.
"Nach der titellosen vergangenen Saison hätte ich beim Rekordmeister eigentlich einen noch größeren Umbruch erwartet. Sehr viel hat sich im Aufgebot aber nicht bewegt", schrieb der 60-Jährige in einem Gastbeitrag für den "Sportbuzzer".
Mit gewisser Skepsis beurteilt Rummenigge die Trainerwahl der Bayern. Thomas Tuchel wurde durch Vincent Kompany ersetzt, der für eine satte Ablöse vom FC Burnley losgeeist wurde.
"Ich weiß nicht, ob der Belgier für die Aufgabe in München schon reif ist - zumal die zähe Trainersuche des Klubs alles andere als 'Bayern-like' war und Kompany am Ende wohl vornehmlich aus dem Hut gezaubert wurde, weil er ein Schüler von Pep Guardiola ist", merkte der ehemalige Nationalspieler, dessen älterer Bruder Karl-Heinz beim FCB nach wie vor großen Einfluss hat, kritisch an.
Tatsächlich war Kompany erst an der Säbener Straße aufgeschlagen, nachdem u.a. Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick abgesagt hatten.
Rummenigge hinterfragt Transfers des FC Bayern
Darüber hinaus wurden weit über 100 Millionen Euro in Neuzugänge investiert. Einige von ihnen haben bei Rummenigge jedoch "Fragen aufgeworfen".
"Warum hat man Matthijs de Ligt verkauft? Er war für mich in der vergangenen Saison der beste Innenverteidiger der Münchner", monierte der gebürtige Lippstädter.
Und: "Die beiden Top-Einkäufe Michael Olise und Joao Palhinha kamen für viel Geld von englischen Mittelklasse-Klubs und müssen erst beweisen, dass sie internationales Spitzenniveau haben."
Noch ist Rummenigge daher nicht komplett überzeugt, dass der im Vorjahr von Bayer Leverkusen entthronte Rekordmeister an die Spitze zurückkehrt. "Die Bayern haben zwar einen sehr guten Kader. Ob es aber für die Dominanz alter Tage reicht, ist völlig offen", beschloss er seine Analyse.