30.10.2024 07:35 Uhr

Schalke-Boss Hefer kritisiert Alleingang von Thomas Reis

Zwischen Reis und dem FC Schalke passte es nicht
Zwischen Reis und dem FC Schalke passte es nicht

Als Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04 trägt Axel Hefer derzeit viele Sorgen mit sich herum. Neben der prekären sportlichen Lage muss der S04-Boss den Fußball-Zweitligisten auch langfristig gut aufstellen. Dazu soll der frühere Klub-Chef Clemens Tönnies wieder einbezogen werden, wie Hefer in einem Interview verriet. Doch nicht nur Tönnies kam zur Sprache, auch der Beinahe-Absturz in die Regionalliga und Ex-Trainer Thomas Reis waren Thema.

Der FC Schalke 04 befindet sich in der 2. Liga auf Platz 16 derzeit ganz nah an der 3. Liga. Dabei war der Plan eigentlich, "dass sich unsere Mannschaft einspielt und dass wir keine Komplett-Umbrüche mehr haben", sagte S04-Aufsichtsratsboss Axel Hefer im Gespräch mit der "Sport Bild" und fügte vielsagend an: "Dieses Ziel hatten wir schon in der vergangenen Saison, das wurde nur etwas anders kommuniziert."

Damit zielte Hefer auf Ex-Coach Thomas Reis, der öffentlich mit einer Zielsetzung vorgeprescht war, die im Klub gar nicht gut ankam. "Unser damaliger Trainer Thomas Reis sagte vor Saisonstart, dass der direkte Wiederaufstieg das klare Ziel sei. Das war so nicht abgesprochen", ärgerte sich Hefer, der seit 2014 für Schalke tätig ist, erst als Aufsichtsratsmitglied, seit 2021 als Vorsitzender des Gremiums.

"Auch da sollte sich die Mannschaft einspielen, was ehrlicherweise unabhängig vom proklamierten Ziel nicht funktioniert hat. Wir müssen nun eine Kernmannschaft bilden, die wir in den nächsten Jahren entwickeln können", gab der 47-Jährige die Richtung vor. 

Mithelfen soll dabei auch die neu installierte Fördergenossenschaft, für die Fans Anteile erwerben können. "Dies erlaubt uns, in die Zukunft zu investieren. Nicht nur jetzt, sondern über mehrere Jahrzehnte", sagte Hefer. Gefragt, wie er reagieren würde, wenn der frühere und in der Fan-Szene umstrittene Klub-Boss Clemens Tönnies Anteile erwerben würde, antwortete er derweil deutlich: "Da würde ich mich freuen! Wir sind im Gespräch mit vielen Schalkern, natürlich auch mit unseren Großsponsoren."

Schalkes Lage war "existenzbedrohend"

Vorstandschef Matthias Tillmann habe Tönnies sogar "bereits besucht und ihm das Projekt persönlich vorgestellt. Jeder Betrag, der eingenommen wird, beschleunigt die Entwicklung des Vereins", erläuterte Hefer.

Wichtig bleibt für den Aufsichtsratsvorsitzenden, dass eine Situation wie im Frühsommer 2021 nicht wieder eintritt.

"Wir standen [damals] kurz davor, in der Regionalliga zu spielen. Wir waren nach dem ersten Bundesliga-Abstieg nicht weit von einer Katastrophe entfernt, konnten erst im Trainingslager etwas durchatmen, weil alle an einem Strang gezogen [haben]", blickte der 47-Jährige zurück.

"Deswegen dürfen wir trotz des zwischenzeitlichen Wiederaufstiegs nicht vergessen: Wir kommen von unten – nicht von oben!"

Die Situation Mitte 2021 sei "existenzbedrohend" gewesen, schob Hefer nach. "Es war überlebenswichtig, dass wir früh in der Vorbereitung viele Spieler mit großen Gehältern abgeben konnten. Nun stehen wir finanziell deutlich stabiler da."