Das spielte sich nach dem Pokal-Aus in der BVB-Kabine ab
Bei Borussia Dortmund hängt nach dem Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal der Haussegen schief. Doch während es auf dem Platz nach der Niederlage in Wolfsburg (0:1) noch laut zuging, sah es danach in der Umkleide des BVB offenbar ganz anders aus.
Es war eines der Symbolbilder dieses völlig gebrauchten Dienstagabends bei Borussia Dortmund: Keeper Gregor Kobel nahm seine Handschuhe nach dem verlorenen DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Wolfsburg und schmiss diese voller Wut auf die Ersatzbank. Dazu gab es noch einen lauten Schrei des Schweizers, der für das bittere Ausscheiden unbedingt ein Ventil brauchte.
Doch wer glaubte, in der Kabine würde es unter den BVB-Stars danach in gleicher Lautstärke weitergehen, der irrte offenbar.
Denn wie "Bild" erfahren hat, gab es keine wilden Diskussionen, keine gegenseitigen Schuldzuweisungen, keine Gespräche über Taktik oder Vorgehen, sondern schlichtweg Stille und Leere. "Mucksmäuschenstill" soll es laut der Boulevard-Zeitung gar gewesen sein. Jeder Spieler sei "komplett fertig" und mit den Gedanken bei sich gewesen, heißt es.
Gleiches hatte letztlich auch auch schon vor dem Duschen und Umziehen gegolten, denn kein Führungsspieler trat in der Mixed Zone vor die Mikrofone und Notizzettel, lediglich Pascal Groß stand pflichtgemäß fürs Fernsehen parat. Der Rest duckte sich gegenüber den anderen Journalisten weg.
BVB setzt weiter auf Sahin
Auch beim angezählten BVB-Trainer Nuri Sahin saß der Schock nach dem Gegentor in der 117. Spielminute noch tief. "Was soll ich hier sagen? Dass das nicht weh tut? Das tut natürlich extrem weh", betonte Sahin in der Pressekonferenz nach dem verlorenen Spiel, dem insgesamt vierten der letzten fünf Partien.
Bei "Sky" bestätigte er zudem indirekt, dass es ruhig in der Kabine war und er selbst auch nicht das Wort ergriff.
"Ruhig, enttäuscht natürlich", sagte er auf eine entsprechende Frage nach der Stimmung nach der Partie. "Die Jungs sind extrem enttäuscht, weil sie sich komplett aufgeopfert haben, auch durch die Situation, dass wir auch manche über 120 Minuten durchjagen mussten. Die Jungs sind platt, aber extrem enttäuscht. Deswegen habe ich die jetzt auch erstmal in Ruhe gelassen", so Sahin.
Immerhin: Noch kann sich Sahin auf Rückendeckung seiner Vorgesetzten verlassen. "Wir werden zusammenstehen. Wir gehen da gemeinsam durch", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl in Wolfsburg.
"Der Druck ist bei Borussia immer da, das zeigt die Reaktion der Fans. Wir hinken unseren Ansprüchen hinterher, daran werden wir arbeiten". Das sei derzeit "keine Situation, die Borussia Dortmund nicht in der Vergangenheit auch schon gemeistert hat".
Für den angeschlagenen BVB und den Coach steht bereits am Samstagabend (18:30 Uhr) das wichtige Heimspiel gegen RB Leipzig an.