BVB droht "Hängepartie" mit Sportdirektor Kehl
Sebastian Kehl ist seit 2022 als Sportdirektor bei Borussia Dortmund im Amt, beerbte in dieser Funktion den langjährigen BVB-Macher Michael Zorc. In seinen zweieinhalb Amtsjahren als führender Kaderplaner bei den Schwarz-Gelben steht die Borussia zwar ohne Titelgewinn da, schrammte aber jeweils nur knapp an der deutschen Meisterschaft (2023) und dem Champions-League-Titel (2024) vorbei. Wie geht es mit Kehl weiter, dessen eigener Vertrag bei den Westfalen im Sommer 2025 ausläuft?
In den letzten Monaten wurde immer wieder betont, dass sich die Parteien "in guten Gesprächen" befinden würden. Das hatte sowohl Kehl selbst schon berichtet als auch sein direkter Vorgesetzter, der neue Sport-Geschäftsführer Lars Ricken.
Und dennoch: Eine vorzeitige Vertragsverlängerung über 2025 hinaus, um ein Zeichen der Kontinuität in Dortmund zu setzen, erfolgte bis dato nicht.
Die für gewöhnlich gut informierten "Ruhr Nachrichten" berichteten sogar von "einer Hängepartie", außerdem sorge die bis zuletzt ungeklärte Zukunftsfrage rund um den Verein "für Irritationen".
Erschreckende Heim/Auswärts-Kluft beim BVB
Gegen eine Ausdehnung des Kehl-Vertrags als Sportdirektor spricht vor allem die jüngste sportliche Entwicklung der Schwarz-Gelben. Obwohl der BVB mit einem Transferminus in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags intensiv in den Kader investierte, ist die sportliche Entwicklung in der Bundesliga seit der Fast-Meisterschaft im Mai 2023 rückläufig.
Retteten die Dortmunder in 2023/2024 gerade noch als Tabellenfünfter die Champions-League-Qualifikation ins Ziel, so zeigen sie sich in der laufenden Spielzeit vollkommen inkonstant. Besonders die Kluft zwischen Heim- und Auswärtsleistungen sorgt für großen Frust beim BVB.
Kein einziges seiner fünf Auswärtsspiele konnten die Schwarz-Gelben in der Bundesliga bis dato gewinnen, Tabellenplatz sieben ist die folgerichtige Konsequenz. Eine sportliche Bilanz, an der sich auch der BVB-Sportdirektor zu messen hat.
Geschätzt wird der einstige Dortmunder Spielführer und deutsche Nationalspieler vor allem für seine Akribie, seine Detailversessenheit, sein Renommee insgesamt rund um die Bundesliga sowie sein großes Netzwerk im europäischen Fußball. Zu einer Ausdehnung des Arbeitspapieres haben die Argumente bis dato trotzdem noch nicht gereicht.