Kult-Stadionsprecher rechnet mit HSV ab

Der Hamburger SV ist inzwischen Zweitliga-Dino. Die Entlassung von Trainer Steffen Baumgart lässt den HSV wieder als Chaos-Klub dastehen. Kult-Stadionsprecher Lotto King Karl sieht zahlreiche Probleme, nennt aber auch Lösungswege.
Quo vadis, HSV? Steffen Baumgart musste gehen und damit auch eine mögliche Identifikationsfigur. Genau darin sieht Ex-Stadionsprecher und Hamburger Urgestein Lotto King Karl das zentrale Problem der letzten Jahre.
"Wofür stehen die Leute, die in den letzten 25 Jahren gekommen und gegangen sind? Stell sie in eine Reihe und sag mir, wo da der rote Faden ist", fragte der Musiker im Interview mit "Sport1".
Dazu kommen viele Trainerwechsel - Konstanz kam so quasi nie in den Verein. Karl hätte beispielsweise Baumgart nicht geholt, obwohl er den Coach "großartig" findet.
"Ich habe damals gesagt, dass man Tim Walter niemals hätte holen dürfen", holte der 57-Jährige aus. "Wenn man Walter aber schon verpflichtet, dann muss man es auch durchziehen und nicht umfallen, weil Baumgart auf dem Markt ist."
HSV: Stadionsprecher fände Labbadia-Comeback gut
Karl resümierte: "Ich hätte Walter nicht ausgetauscht, obwohl ich kein Fan von ihm bin. Und Baumgart kam dann in ein Umfeld, das ihm zu großen Teilen schon nicht gesonnen war."
Baumgart tue ihm sogar Leid. Er kritisierte den Umgang mit ihm und seinen Vorgängern: "Wie viele Leute willst du noch verbrennen? Es muss aufhören, dass Trainer beim HSV durch den Fleischwolf gedreht werden."
Jetzt wird über einen Nachfolger diskutiert. Prominente Namen wie Ruud van Nistelrooy stehen im Raum. Für Karl ist das allerdings keine Option: "Warum sollte er sich den HSV antun?" Der Niederländer wäre in den Augen des Musikers zwar "ein Märchen, aber realistisch ist das nicht."
Stattdessen würde er sich für ein Comeback an der Seitenlinie aussprechen. "Bruno Labbadia kennt den HSV und sorgt dafür, dass man nicht absteigt", so Karl. Alternativ sieht er Torsten Lieberknecht als Option: "Lieberknecht ähnelt Baumgart in seiner Art. Er wäre für einen Verein wie den HSV eine pragmatische Wahl."