Trainer-Beben beim BVB? Matthäus gibt Prognose ab

Borussia Dortmund hinkt den Erwartungen in dieser Saison hinterher, zumindest national. Lothar Matthäus stellt auch BVB-Coach Nuri Sahin in diesem Zusammenhang kein besonders gutes Zeugnis aus.
Sahin habe "einen Fehler" gemacht, betonte der Weltmeister von 1990 im Interview mit "Sport Bild". "Er hat sich nicht auf eine klare erste Elf, ein System und eine Rollenverteilung festgelegt. So wie Nagelsmann beim DFB, so wie Vincent Kompany beim FC Bayern."
Beim BVB gebe es "zu viel Unruhe im Verein", kritisierte Matthäus, "zu viele Spieler, die schon lange da, aber nie eine konstante Größe sind. Ich denke an Brandt, Malen, Bensebaini oder auch Süle. Spieler, die einer Mannschaft in einer schwachen Phase Halt geben müssten. Das kommt aber so gut wie nie vor."
Daher komme auch die "eklatante Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen, zwischen Champions League und Bundesliga-Alltag", erläuterte Matthäus. "In Dortmund müssen einige Dinge hinterfragt werden."
Ihm zufolge muss Sahin in den kommenden Wochen liefern. "Wenn es bis Weihnachten nicht besser wird, kann ich mir vorstellen, dass die Geduld trotz seines sympathischen Auftretens zu Ende geht", so der 63-Jährige.
Lothar Matthäus warnt den BVB vor "Gerede"
Offen ist auch nach wie vor die Zukunft von Sebastian Kehl, dessen Vertrag beim BVB ausläuft. Zwar hatte sich Sport-Boss Lars Ricken zuletzt auf der Mitgliederversammlung klar zu einer weiteren Zusammenarbeit mit dem 44-Jährigen bekannt. Matthäus zufolge ist der BVB in der Personalie aber unter Zeitdruck.
"Die Entscheidung bei Kehl wird keine Oster-, sondern eine Weihnachtsgeschichte. Dortmund muss das Thema jetzt beenden! Sonst gibt es weiter nur Gerede", warnte der RTL-Experte.
Kehl, der für seine Arbeit in den vergangenen Monaten einige Kritik einstecken musste, sei "nicht der Alleinverantwortliche für die aktuelle Misere", betonte Matthäus. "Er hat es nicht einfach: Es reden bei Dortmund zu viele Leute mit, es sitzen zu viele auf der Tribüne. Und alle haben BVB-Vergangenheit: Lars Ricken, Matthias Sammer, Sven Mislintat, bald vielleicht wieder Michael Zorc. Vielleicht wäre es für den BVB auch einmal gut, sich Input von außen zu holen."