Haller feiert "Märchen"-Debüt beim FC Utrecht

In den Planungen von Borussia Dortmund spielt Sébastien Haller keine Rolle mehr, auch die Leihe zu CD Leganés in Spanien ging in die Hose. Jetzt kickt der noch bis 2026 an den BVB gebundene Angreifer wieder bei seinem Ex-Klub FC Utrecht - und hat dort mit seinem Debüt schon einen kleinen Hype ausgelöst.
Zwar trug sich Sébastien Haller beim 2:1-Sieg des FC Utrecht bei Feyenoord Rotterdam am Sonntag noch nicht mit einem Tor oder einer Vorlage in den Spielberichtsbogen ein.
Die Zeitung "De Telegraaf" verglich den Joker-Einsatz des 30-Jährige, der nach einer knappen Stunde für David Min eingewechselt wurde, aber dennoch mit einem "Märchen" und rief schon die "Hallermania" beim Tabellendritten der Eredivisie aus.
"Wir haben uns in der ersten Stunde sehr schwer getan. Das lag auch daran, dass wir den Raum, den wir bekamen, wenn Feyenoord den Ball verlor, nicht ausreichend genutzt haben", schilderte Utrechts Trainer Ron Jans nach der Partie.
Aber dann kam Haller. "Er brachte Ruhe in unser Spiel, indem er häufig den Ball festmachte", lobte der Coach seinen neuen Schützling. Er wolle zwar nicht so weit gehen und sagen, seine Mannschaft habe wegen Haller gewonnen, so Jans. "Aber wir sind sehr glücklich mit ihm."
Tatsächlich war Haller in der Entstehung beider Treffer seines neuen Teams beteiligt, glänzte immer wieder als Ballverteiler und Zielspieler. Einer seiner Abschlüsse fand sogar den Weg ins Netz, wurde aber wegen einer Abseitsstellung aberkannt.
Beim BVB aussortiert
Der Vergleich zu Konkurrent Min sei "unfair", schrieb der "Telegraaf", Haller habe "alles, was Min nicht hat". Es sei "nur eine Frage der Zeit", bis der BVB-Leihgabe der erste Treffer gelingen werde, so das Blatt weiter. "Die meisten Verteidiger in der Eredivisie werden die Erfahrung machen, dass sie für einen Stürmer vom Kaliber Hallers eine Nummer zu klein sind."
Die Lobeshymnen dürften Balsam auf Hallers geschundene Fußballer-Seele sein. Beim BVB wurde der 2022 an Hodenkrebs erkrankte (und inzwischen geheilte) Routinier von Trainer Nuri Sahin vor der Saison aussortiert.
Auch mit Blick auf die Zukunft soll man in Dortmund nicht mehr an einen Aufschwung Hallers glauben. Die Leihe zu Leganés geriet zum Desaster und wurde in der vergangenen Woche abgebrochen.
Mit Sébastien Haller in die Champions League?
In Utrecht reifen dagegen schon große Träume wegen des prominenten Neuzugangs, der den Klub nach seinem ersten Engagement 2017 in Richtung Eintracht Frankfurt verlassen hatte. "Mit Haller ist der FC Utrecht ein ernsthafter Champions-League-Kandidat", schrieb der "Telegraaf".
Und der Hochgelobte selbst? Der blieb nach seinem zumindest vielversprechenden Auftritt gegen Feyenoord ganz bescheiden. "Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis. Es ist sehr schwierig, hier zu gewinnen", sagte Haller bei "ESPN". "Es hätte kaum besser sein können, vielleicht mit einem Treffer."
Er fühle sich allerdings schon wie ein Torschütze, "denn hier zu gewinnen und wichtig zu sein, das ist genau das, was ich will".