BVB-Derbyheld glaubt nicht an zeitnahes Sahin-Aus

Borussia Dortmund steckt tief in der Krise. Nach der 0:2-Pleite in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt ist die Qualifikation für die Champions League in weite Ferne gerückt. Selbst die Plätze, die zur Teilnahme an Europa und Conference League berechtigen, sind schon einige Punkte entfernt. BVB-Legende Alex Frei glaubt dennoch nicht, dass Nuri Sahin bald seine Koffer packen muss.
Zwischen 2006 und 2009 schnürte Alex Frei seine Fußballschuhe für Borussia Dortmund. Insgesamt 83 Pflichtspiele absolvierte der Schweizer für die Westfalen. 37 Treffer und 20 Vorlagen steuerte der Offensivakteur bei, der sich im September 2008 endgültig in die Herzen der BVB-Fans schoss, als er mit zwei Toren und einer Vorlage entscheidenden Anteil daran hatte, einen 0:3-Rückstand im Revierderby gegen den FC Schalke 04 wettzumachen.
Auch heute noch hat der 45-Jährige die Entwicklungen seines Ex-Klubs genau im Blick. "Ich bin noch immer in Kontakt mit dem BVB. Die Situation ist insofern dramatisch, dass sie die wenigen Torchancen, die sie haben, nicht reinmachen. Sie holen keine dreckigen Siege. Das wird schwierig. Die Situation ist nicht einfach", erklärte der ehemalige Nationalspieler bei "Blick Kick".
Frei: "Der BVB wird nicht schnell nervös"
Ob Nuri Sahin, den er noch aus gemeinsamen Zeiten am Westfalenstadion kennt, trotz der jüngsten Krise eine langfristige Zukunft bei den Schwarz-Gelben hat, möchte Frei nicht einschätzen. "Sahin ist vom strategischen Denken her ein richtig guter Trainer. Ich will allerdings nicht beurteilen, ob er für den BVB der richtige Trainer ist", machte er deutlich.
Dennoch müsse bald die Kehrtwende her: "Der BVB kann große Probleme bekommen, wenn man das internationale Geschäft verpasst. Es ist ein börsenorientierter Klub, das darf man nicht vergessen. Gewisse Einnahmen fehlen dann plötzlich, die sich auch auf den Aktienkurs auswirken. Die Aktionäre sind dann ja auch nicht zufrieden."
Mit einer baldigen Entlassung des türkischen Ex-Profis rechne der 84-fache Nationalspieler aber nicht. "Der BVB ist nicht dafür bekannt, den Trainer schnell zu entlassen. Man entlässt ihn dort nur, wenn man wirklich nicht überzeugt ist oder die Entwicklung dramatisch ist", erklärte Frei. "Der BVB wird nicht schnell nervös, nur weil die Ergebnisse nicht stimmen. Sie werden aber sicherlich irgendwann nervös, wenn der Abstand zu den internationalen Plätze zu groß wird."
Der einstige Trainer des FC Basel glaubt aber nicht, "dass das jetzt schon der Fall ist."