Frankfurts Finale gegen Hummels

Eintracht Frankfurt will in Rom ins Achtelfinale der Europa League einziehen - und trifft dabei mit Mats Hummels auf einen alten Bekannten aus der Bundesliga.
Wenn Mats Hummels am Donnerstagabend mit seiner AS Rom gegen Eintracht Frankfurt um den Einzug in die Play-offs der Europa League kämpft, wird er jemanden vermissen.
Er freue sich "richtig auf das Spiel", sagte der Rio-Weltmeister im Interview mit RTL/ntv - wäre da nicht das Fehlen von Omar Marmoush. "Ich liebe es einfach, gegen die besten Spieler zu spielen", erklärte Hummels, "deswegen hätte er gerne erst am Freitag wechseln können."
Doch Marmoush hat sich längst das himmelblaue Trikot von Manchester City übergestreift, die Eintracht muss ohne ihren einstigen Topstürmer die Mission Achtelfinale vollenden.
Ein Punkt fehlt noch, Trainer Dino Toppmöller kündigte nach der Ankunft in Rom an: "Wir wollen nach dem Schlusspfiff unbedingt unter den ersten Acht stehen, wir wollen aus eigener Kraft über die Linie gehen."
Neuer Millionen-Mann bei Eintracht Frankfurt
Mit seiner Mannschaft hat der 44-Jährige in Europa eine bislang nahezu tadellose Bilanz vorzuweisen. Nach fünf Siegen und nur einer Niederlage in sieben Spielen steht mit Lazio Rom nur der Stadtrivale des kommenden Gegners in der Tabelle vor den Hessen.
Vom mauen 2:2 am Sonntag in der Bundesliga beim Abstiegskandidaten TSG Hoffenheim lassen sich die Verantwortlichen nicht nervös machen. "So ein Spiel gehört auch mal dazu", wiegelte Markus Krösche ab.
Zu Recht sprach der Sportvorstand von einem bislang "sehr guten 2025", haben die Adlerträger die ersten vier Partien des Jahres doch allesamt gewonnen. Dennoch schwebt die bange Frage über dem Waldstadion, ob der Höhenflug des Klubs nach dem mindestens 75 Millionen Euro schweren Transfer von Marmoush bis zum Saisonende anhält.
Damit das gelingt, wurde Elye Wahi für mehr als 20 Millionen Euro von Olympique Marseille an den Main gelockt. Am Dienstag trat der 22-Jährige erstmals vor die Presse und sagte: "Ich kenne meine Fähigkeiten, ich bin ein starker Stürmer und werde das beweisen." In Rom aber wird er das noch nicht tun, der Franzose bleibt wegen einer Oberschenkelverletzung vorerst draußen und ist in Europa für die SGE ohnehin noch nicht spielberechtigt.
Mats Hummels braucht noch einen Sieg
So wird es Hummels weder wie gewünscht mit Marmoush noch mit dessen Ersatz Wahi, sondern wohl mit dem pfeilschnellen Hugo Ekitiké zu tun bekommen - und zudem auf "gute Freunde" treffen, wie er am Mittwoch sagte.
"Für mich gibt es nichts Schöneres, als Freunde in einem sportlichen Wettkampf zu besiegen", fügte der Innenverteidiger an, der unter anderem Mario Götze oder Mahmoud Dahoud noch aus Dortmunder Zeiten kennt. Die Qualität der Eintracht sei seit Jahren "sehr hoch", lobte Hummels.
Im Gegensatz zu den Frankfurtern sind Hummels und Co. auf einen Sieg angewiesen, um sicher in die Playoffs einzuziehen. Wie es langfristig für den 36-Jährigen weitergeht, will er erst im Sommer entscheiden.
Er wolle auf seinen Körper hören, sagte Hummels, vor allem aber auf seine Familie und seinen Sohn, mit dem er gerne mehr Zeit verbringen würde. Deswegen habe der Siebenjährige bei der weiteren Karriereplanung "ein gehöriges Wörtchen mitzureden".