Kimmich zählt "verwundbaren" FC Bayern an

4:0 geführt - und sich dennoch nur zu einem knappen 4:3-Sieg gezittert: Der FC Bayern schrammte am Samstag gegen Holstein Kiel an einer Blamage vorbei. Mittelfeld-Leitwolf Joshua Kimmich nahm anschließend kein Blatt vor den Mund.
Dass Holstein Kiel auch nicht aufsteckt, wenn ein Spiel schon verloren zu sein scheint, haben die Störche in der laufenden Bundesliga-Saison mehr als einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Dass der FC Bayern eine 4:0-Führung gegen die Nordlichter am Samstag allerdings beinahe noch aus der Hand gegeben hätte, hätten wohl dennoch nur die kühnsten Träumer für möglich gehalten. Auch die Stars des FC Bayern waren sich ihrer Sache wohl schon zu sicher, glaubt Joshua Kimmich - und mahnt.
"In der Hinrunde hat uns ausgezeichnet, dass wir die Spiele über 90 Minuten durchgezogen haben, den Hunger über 90 Minuten auf den Platz gebracht haben. Das geht uns jetzt ab - vor allem heute, aber auch im Champions-League-Spiel war es am Ende etwas wild", legte Kimmich, der selbst gegen Kiel 90 Minuten auf dem Rasen stand, den Finger bei "Sky" in die Wunde. "Es ist keine Sache der Qualität. Es ist eher in den Köpfen. Wir dürfen unsere Prinzipien nicht verlieren. Wenn wir die verlieren, sind wir eine normale Mannschaft. So sind wir gegen jede Mannschaft verwundbar", so der 29-Jährige weiter.
Musiala: FC Bayern darf "nicht abschalten"
In der Champions League kassierte man gegen Underdog Slovan Bratislava (3:1) zuletzt ein spätes Gegentor, gegen Feyenoord Rotterdam (0:3) verspielte man zuvor eine gute Ausgangslage in der europäischen Fußball-Königsklasse leichtfertig und auch in der Liga feierte man gegen den VfL Wolfsburg (3:2), trotz zwischenzeitlich drückender Überlegenheit, am 18. Januar nur einen knappen Erfolg.
Mit seiner Kritik steht Kimmich nicht alleine da: Auch Bayern-Superstar Jamal Musiala, der die Münchner gegen Kiel in Führung brachte, monierte nach der Partie bei "Sky": "Keiner von uns ist glücklich nach so einem 4:3. Wir wissen, dass wir die Mentalität haben müssen, kein Tor zu kassieren. Wir dürfen da nicht abschalten."
Dass man 90 Minuten "Hunger" zeigen kann, kann der deutsche Rekordmeister am Freitag um 20:30 Uhr (im sport.de-LIVE-Ticker) zeigen. Dann empfängt man Werder Bremen.