Kramer hoffte auf "geile Angebote" nach Gladbach-Aus

Christoph Kramer hat sich nach seinem Aus bei Borussia Mönchengladbach im vergangenen Sommer nur kurzzeitig noch Hoffnung auf eine Fortsetzung seiner Profi-Karriere gemacht.
"In der Zeit, als ich schon von Gladbach weg war, ja. Zwei, drei Tage lang habe ich gedacht, jetzt kämen die geilen Angebote. Aber es hat keiner angerufen", sagte der Weltmeister von 2014 in einem "Spiegel"-Interview.
Gladbach hatte den eigentlich noch bis 2025 datierten Vertrag mit Christoph Kramer im August 2024 aufgelöst. Im Winter wurde der 34-Jährige noch einmal mit einem Comeback bei seinem Ex-Klub VfL Bochum in Verbindung gebracht. Konkret wurde dieser Schritt aber nicht.
Auch über einen Wechsel nach Saudi-Arabien dachte Kramer nach eigener Aussage nicht nach.
"Ein Jahr Lebenszeit? Ich will Saudi-Arabien nicht zu nahe treten, aber ich glaube, das ist alles nicht so megafrei dort. Und Geld ist für mich nicht mehr wichtig. Ich führe ein Leben, in dem ich mir nicht mehr Glück erkaufen kann", erklärte er.
Gladbach: Christoph Kramer ging es "sportlich nicht gut"
Kramer, der auch als TV-Experte tätig ist, ging zuletzt unter die Romanautoren. "Das Leben fing im Sommer an" lautet der Titel seines ersten Buches.
"Im vergangenen Jahr, zum Ende meiner Karriere, ging es mir sportlich nicht gut. Ich durfte nicht mehr spielen und verstand nicht, warum", schilderte der Ex-Gladbacher. "Ich habe mich dann abends hingesetzt, diesen Roman begonnen und mich in eine Zeit gerettet, die sich federleicht anfühlte. Die Schwere des Alltags verschwand dann."
Schreiben sei seine Art der Meditation, so Kramer. "Wenn ich etwas aufschreibe, geht es mir besser. Tagebuch, Kurzgeschichten: Immer, wenn mich irgendetwas treibt, und mich treibt ständig etwas, dann setze ich mich hin und beginne zu schreiben. Auf diese Art kann ich dem Alltag entfliehen und gleichzeitig Dinge verarbeiten. Ich kann nur schreiben, wenn es dunkel ist und die Stadt ruhiger. Ich zünde mir eine Kerze an, klappe den Laptop auf, und die Reise beginnt."