14.03.2025 06:28 Uhr

Kehl arbeitet "an Szenarien im Hintergrund"

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl steht vor einer Herausforderung
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl steht vor einer Herausforderung

Balsam für die krisengeschüttelte Seele! Mit einem überzeugenden 2:1-Sieg beim OSC Lille hat sich Borussia Dortmund am Mittwochabend das Ticket für das Viertelfinale der Champions League gesichert. Ein Umstand, der die dunkelsten Wolken vorerst vertrieben hat, wirklich rosig gestaltet sich die sportliche Situation des BVB derzeit aber dennoch nicht. Das hat auch Auswirkungen auf die Planungen für die nächste Saison.

Abende in der Champions League sind für den BVB und seine Fans inzwischen so etwas wie eine Kur vom tristen Ligaalltag geworden. Nach dem 2:1-Erfolg beim OSC Lille stehen die Schwarzgelben auch 2024/25 unter den besten acht Teams der europäischen Fußball-Königsklasse, in der Bundesliga gestaltet sich die Situation hingegen ganz anders.

Nach 25 Partien dümpelt der BVB auf Platz zehn im Niemandsland der Tabelle, um auch 2025/26 Abende in der Champions League zu erleben, muss man schon sieben Zähler aufholen. Eine schwere Aufgabe, zumal man am kommenden Samstag (18:30 Uhr im sport.de-LIVE-Ticker) bei RB Leipzig gastiert, anschließend in der Liga bei den Überraschungsteams 1. FSV Mainz 05 und SC Freiburg sowie dem FC Bayern antreten muss. Kein Wunder, dass BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl ob der Planung für die Zukunft noch ein wenig im Trüben fischt.

"Wir planen die kommende Saison und arbeiten an verschiedenen Szenarien im Hintergrund", erklärte Kehl am Mittwochabend am Rande des Sieges gegen Lille bei "DAZN". "Erfolgserlebnisse in der Champions League und eine bessere Platzierung in der Liga würden dieses Prozesse natürlich vereinfachen. Der Fokus liegt auf den kommenden Spielen."

BVB muss "Rede und Antwort stehen"

Wirklich mehr wird man allerdings wohl erst nach der Partie in München am 12. April wissen. Sollte man bis dahin gegen Leipzig, Mainz und Freiburg ordentlich gepunktet und vielleicht sogar dem Rekordmeister Zählbares abgerungen haben, dürfte die Hoffnung auf die Champions League wieder leben - oder auch nicht. 

Die Zeit bis zum nächsten Transfersommer ist dann allerdings schon arg geschmolzen.

"Wir suchen momentan nach der Balance zwischen einer kritischen Auseinandersetzung mit der Situation, aber wollen gleichzeitig Erfolgserlebnisse schaffen und den Mut nicht verlieren", umschiffte Kehl die schwierige Lage, gab aber auch zu: "Es ist offensichtlich, dass wir Rede und Antwort stehen müssen, wenn sich dieser große Verein auf Platz zehn der Bundesliga befindet."