Urbigs Mega-Bock: "Man muss ihn jetzt schützen"

Stefan Effenberg wirbt dafür, mit Torwart-Talent Jonas Urbig vom FC Bayern nach seinem schweren Patzer im Bundesligaspiel bei Union Berlin (1:1) nicht zu hart ins Gericht zu gehen.
"Man muss ihn jetzt schützen. Er ist ohne Frage hochtalentiert. Einen solchen Fehler macht jeder mal, auch ein erfahrener Torwart. Es sieht unglücklich aus", sagte der frühere Münchner Kapitän im "Doppelpass" von "Sport1". "Beim FC Bayern stehst du unter einem anderen Brennglas, wirst anders beobachtet und beurteilt. Er weiß selbst, dass das ein Fehler war."
Jonas Urbig hatte sich bei einem Klärungsversuch nach einer Flanke verschätzt und damit den Gegentreffer durch Benedict Hollerbach (83.) ermöglicht. Dieser kostete den FC Bayern letztlich den schon fast sicher geglaubten Sieg an der Alten Försterei.
Verantwortliche und Mitspieler stellten sich nach der Partie unisono hinter den U21-Nationaltorhüter, den der FC Bayern erst im Winter vom 1. FC Köln verpflichtet hatte, und der derzeit den verletzten Manuel Neuer zwischen den Pfosten vertritt.
"Wir sind froh, dass wir einen Jungen mit so viel Talent haben, der Manu ersetzen kann. Es ist nicht einfach, nicht leicht. Aber bei mir liegt der Druck nie auf den jungen Spielern, die gerade erst dazugekommen sind", sagte Trainer Vincent Kompany.
Sportvorstand Max Eberl betonte: "Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen - und in diesem Fall unentschieden wir eben zusammen. In diesem Tor hängen ein paar Spieler mit drin und das ist ärgerlich."
FC Bayern: Eberl macht sich "keine Sorgen" um Urbig
Urbig sei "ein junger Spieler", aber er mache sich "keine Sorgen", sagte Eberl. Natürlich sei der Ausfall Neuers "ein Faktor", erklärte der frühere Gladbacher und Leipziger Manager: "Er ist unser Kapitän und ein wichtiger Spieler, der dreieinhalb Spiele nicht da war. Trotzdem ändert sich das Spiel nicht großartig." Neuer habe "schon Millionen Bälle mehr gespielt, Millionen Situationen mehr gehabt" als Urbig.
Teamkollege Josip Stanisic meinte, der junge Schlussmann habe "seine Aufgabe bis jetzt sehr gut gemacht. Ein Fehler ändert daran nichts".
Urbig sei "schon sauer" auf sich, ergänzte Stanisic: "Aber jeder hat in seiner Karriere schon mal Fehler gemacht, die zu einem Gegentor geführt haben. Da muss man nicht den Kopf in den Sand stecken."