Warum Toppmöller "null Komma null Bammel" hat

Donnerstagabend, Flutlicht, großer Gegner. Eintracht Frankfurt erwartet den nächsten großen Euro-Abend in der heimischen Arena. Auch der Gedanke an einen Elfmeter-Krimi bringt Trainer Dino Toppmöller absolut nicht aus der Ruhe.
Es weht schon wieder ein kräftiger Hauch von 2022 durch Frankfurt. Vor drei Jahren stürmte die Eintracht sensationell ins Finale der Europa League und holte in Sevilla dann auch den Pokal.
Ganz so weit ist es 2025 noch nicht. Aber am Donnerstagabend (LIVE ab 20:15 Uhr bei RTL und auf RTL+) kann Eintracht Frankfurt den nächsten wichtigen Schritt machen. Nach dem 1:1 im Hinspiel in London will die SGE im Waldstadion gegen Tottenham Hotspur ins Halbfinale einziehen. Die Ausgangslage ist ordentlich.
Sportvorstand Markus Krösche erwartet einen stimmungsvollen Abend. "In diesen Europapokalen-Nächten herrscht immer eine außergewöhnliche Atmosphäre in diesem Stadion", sagte er im Interview mit RTL/ntv und sport.de und appelliert: "Und es ist wichtig, dass wir, wenn wir weiterkommen wollen, alle zusammenwachsen. Das gesamte Stadion muss eine außergewöhnliche Leistung bringen - egal ob Spieler oder die Fans. Dazu sind wir aber in der Lage. Das ist das Ziel!"
Toppmöller: Dann gewinnen wir eben übers Elferschießen
Möglicherweise müssen die Anhänger auch mehr als 90 Minuten Gas geben - so wie im Finale 2022 gegen die Rangers. Die Aussicht auf einen Elfmeter-Krimi bringt Coach Dino Toppmöller aber mal gar nicht aus der Ruhe. "Ich habe null Komma null Bammel davor, weil ich totales Vertrauen in die Jungs habe", sagte er vor dem Rückspiel "Und wenn es zum Elfmeterschießen kommt, gewinnen wir eben über das Elfmeterschießen."
Kapitän Robin Koch betonte, dass er im Fall der Fälle Verantwortung übernehmen würde. "Ich glaube, wir haben genügend Jungs, die mit Überzeugung antreten können, da zähle ich mich selbst auch zu."
Gegen die Spurs erwartet die Eintracht nach dem 1:1 im Hinspiel eine offene Partie, es komme "nicht darauf an, ob irgendeine Mannschaft Favorit ist oder nicht", sagte Toppmöller mit Blick auf die jüngste 2:4-Niederlage der Londoner in der Premier League beim Abstiegskandidaten Wolverhampton Wanderers.
Dieses Ergebnis spiele "null Komma null eine Rolle, weil der einzige Fokus, den sie noch haben, die Europa League ist". Zudem verwies Toppmöller auf die guten Resultate, die Tottenham in dieser Saison etwa gegen Manchester United und Manchester City erzielt hatte. Er sei aber "auch überzeugt von unseren Qualitäten".
Eintracht-Ambitionen: "Es tut sich ein Fenster auf"
Für die Eintracht bietet sich in der Europa League ein zweiter Weg an, für die kommende Saison die Champions League einzutüten. In der Bundesliga hat der Klub alles in der eigenen Hand, liegt derzeit komfortabel auf dem dritten Tabellenplatz.
SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann ergriff vor dem Viertelfinal-Rückspiel das Wort. "Es tut sich ein Fenster auf, das wir nutzen müssen. Die Möglichkeit ist so groß wie vielleicht in den letzten zehn Jahren nicht. Allen ist klar, dass es zwei Hochzeiten gibt, auf denen getanzt werden muss", sagte Hellmann.
Bisher war es so, dass die Eintracht in den starken Europapokal-Jahren meist keine erfolgreiche Bundesliga-Saison spielte. Das ist diesmal anders. "Zum ersten Mal schätzen wir die Rahmenbedingungen so ein, dass wir bis zum Schluss in beiden Wettbewerben erfolgreich sein können", erklärte Hellmann.
Dafür braucht es am Donnerstagabend einen Heimsieg - ob in 90 Minuten oder in deutlich mehr.